Essen. Die ersten Sponsoren kommen, die ersten Politiker ebenfalls: Die Olympia-Dinge laufen an Rhein und Ruhr. Nur der DOSB taktiert. Ein Kommentar.

Nach den beiden gescheiterten Olympia-Bewerbungen von München und Hamburg sind sie beim Deutschen Olympischen Sportbund vorsichtig geworden. Nicht zu früh und nicht zu forsch möchten DOSB-Granden wie Alfons Hörmann und Michael Vesper in die Euphorie einstimmen, die Michael Mronz an Rhein-Ruhr entfacht. Die Funktionäre sind lieber hasenfüßig als entschlossen unterwegs.

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Dabei braucht das Land gerade den Willen und den Mut, in NRW das Unmögliche möglich zu machen. Was hat man schon zu verlieren? Haben wir nicht zuletzt bei der Landtagswahl den Wunsch nach Aufbruch und Veränderung gespürt? Worauf wartet der DOSB? Dass die Hamburger ihre Meinung ändern und die Schwaben nach Stuttgart21 das nächste Großprojekt wollen?

Die Dinge an Rhein-Ruhr laufen. Die ersten Sponsoren kommen, die ersten Politiker – und nur der DOSB taktiert, wie man es immer von Sportfunktionären erwartet. Wie soll bei der Bevölkerung der Funke überspringen, dass der Olympische Sport und seine Athleten Förderung verdienen, wenn sogar die eigenen Vertreter mit sich hadern?

Diese Initiative für Olympia an Rhein-Ruhr hat, wenn man etwas genauer hinschaut, nur beiläufig mit Sport zu tun. Hier geht es um das Selbstverständnis einer Region, dass man gemeinsam moderner und zukunftsfähig werden kann – und zwar mithilfe des Sports. So wird Olympia nicht zu einem Event, das Belastungen mit sich bringt, sondern zu einer stolzen Idee: dass diese Region Rhein-Ruhr, also NRW, alles wuppen kann. Sogar Olympia.

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