Singapur. Die Weltranglistenerste Angelique Kerber gewann in der Vorrunde der Tour-Finals auch das dritte Spiel und steht in Singapur im Halbfinale.

Der Wechsel von der schwülen Hitze draußen zu den überall drinnen laufenden Klimaanlagen und zurück fällt Menschen aus dem gemäßigten Europa nicht leicht. Das ist in Singapur nicht anders als in Miami, doch am Ende eines langen Jahres nimmt der Körper eben nicht mehr alles klaglos hin. Angelique Kerbers Stimme wirkte leicht belegt nach dem Sieg am Donnerstag im dritten Gruppenspiel des Tour-Finals gegen die Amerikanerin Madison Keys (6:3, 6:3). Aber die deutsche Tennis-Weltranglistenerste gab gleich Entwarnung und meinte, schlimm sei die Sache nicht, sie werde sich sicher erholen am freien Tag.

Wenn alles gut geht, dann wird sie ihre Kraft noch zweimal brauchen in dieser Woche, im Halbfinale am Samstag gegen Titelverteidigerin Agnieszka Radwanska aus Polen oder die Tschechin Karolina Pliskova. Und im besten Fall noch mal im Spiel um den Titel und den letzten Pokal der Saison.

Auch interessant

Schon bevor sie am Donnerstag die dritte Aufgabe in der Gruppenphase erledigte, wusste sie, dass sie das Halbfinale erreicht hatte. Dafür hatte Dominika Cibulkova mit einem Erfolg in zwei Sätzen gegen Simona Halep gesorgt. Es ging für Kerber nur noch um Platz eins oder zwei in der Gruppe.

Wie es ist, wenn einem zu viele Rechenspiele durch den Kopf gehen, das wusste Kerber aus dem vergangenen Jahr, als sie es im letzten Gruppenspiel nicht geschafft hatte, jenen einen Satz zu gewinnen, der für die Qualifikation zum Halbfinale genügt hätte. Aber vor allem wollte sie bei ihrer Maxime bleiben: „Ich bin gekommen, um in jedem Spiel an jedem Tag mein Bestes zu geben.“

Kleine Schwächen beim Aufschlag

Aber das Beste sieht am Ende nicht immer gleich gut aus. Bei ihrem Sieg war es im Gegensatz zu den Erfolgen in den ersten beiden Gruppenspielen diesmal ein Auftritt mit kleinen Schwächen, vor allem beim Aufschlag. Aber sie ersparte sich einen dritten Satz. Während des Spiels gönnte sich Angelique Kerber einen kurzen Seitenblick zu Großen ihres Sports wie Martina Navratilova, Chris Evert oder Monica Seles, die in der ersten Reihe gleich hinter der Bande saßen und gelegentlich die Köpfe zusammensteckten.