Essen. Hendrik Feldwehr, Dorothea Brandt, Isabelle Härle und Christian vom Lehn schafften die Quali bei den German Open im Rüttenscheider Schwimmzentrum.
Das passiert auch nicht oft im Sport. Als die Verantwortlichen des Deutschen Schwimm-Verbandes bei tropischen Temperaturen in Essen über die Nominierung für die Welmeisterschaften im russischen Kasan brüteten, saß der größte Härtefall selbst in der Runde. In seiner Funktion als Aktivensprecher diskutierte Hendrik Feldwehr von der Startgemeinschaft Essen mit über die Teamaufstellung.
Feldwehr hatte bei den German Open der Sparkasse die Kriterien nicht hundertprozentig erfüllt. Über 50 Meter Brust blieb der 28-Jährige zwar bereits im Vorlauf in 27,80 Sekunden unter der Finalnorm von 27,86, doch Im Endlauf gelang ihm das trotz seines Sieges in 27,93 Sekunden nicht mehr. Feldwehr war mit dem großen Handikap einer Virusinfektion an den Start gegangen. Da er sowohl bei den Deutschen Meisterschaften im April in Berlin als auch bei der Mare-Nostrum-Tour die Norm reihenweise unterboten hatte, schlug ihn Bundestrainer Henning Lambertz für die WM-Nominierung vor. Damit wird die Startgemeinschaft Essen mit vier Schwimmern nach Kasan reisen, denn Dorothea Brandt, Isabelle Härle und Christian vom Lehn lösten bei den German Open im Rüttenscheider Schwimmzentrum souverän ihre WM-Tickets.
Brandt meckert auf hohem Niveau
Feldwehrs Vorgängerin als Aktivensprecher der Nationalmannschaft, Dorothea Brandt,musste bis Samstag warten, bis auch sie ihren Haken hinter den Nominierungskriterien machen konnte. Die WM-Dritte auf der Kurzbahn beherrschte das Feld und blieb bei ihrem Sieg über 50 Meter Freistil in 25,02 Sekunden deutlich unter der geforderten Richtzeit. “Es war okay, aber nur okay. Ich wäre gerne 24,8 oder 24,9 geschwommen, der Anschlag hat nicht gepasst”, sagte Brandt, bevor sie mit einem Schmunzeln hinzufügte: “Aber es ist natürlich ein Meckern auf hohem Niveau.” Ihre Trainerin Nicole Endruschat hat als WM-Ziel für Brandt die Finalteilnahme ausgegeben.
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Dies gilt auch für Christian vom Lehn, der bei den German Open nach seinem Erfolg über 100 Meter Brust auch über seine Spezialstrecke über 200 Meter in 2:12,11 Minuten die Konkurrenz abhängte. “Damit kann ich sehr zufrieden sein”, sagte vom Lehn. “Ich bin hier aus dem vollen Training heraus geschwommen und kann mich bei der WM noch um einiges steigern.”
Als Doppelstarterin fährt die vierte Essenerin, Isabelle Härle, zur WM. Erst will die Europameisterin des Vorjahres im Freiwasser-Wettbewerb über zehn Kilometer unter die ersten Zehn kommen und damit die Olympiaqualifikation für Rio 2016 perfekt machen, dann startet sie sozusagen als Zugabe noch im Becken über 1500 Meter.