Oberhof. . Für die deutsche Staffel bleibt beim Heim-Weltcup in Oberhof nur Platz zehn. Luise Kummer trifft beim ersten Schießen nicht.

Die Augen unter den langen Wimpern schimmerten verdächtig feucht, als Luise Kummer auf das soeben vollbrachte Tagwerk beim Weltcup zurückblickte. Mit einer Strafrunde gleich beim ersten Schießen, im Liegen, hatte die 21-jährige Thüringerin Deutschlands Biathletinnen früh auf den holprigen Weg durch die Oberhofer Staffel geschickt. Der endete beim Sieg der Tschechinnen vor Frankreich und Weißrussland auf Rang zehn – deshalb blieb es nur ein sehr schwacher Trost, dass Kummer die schwierigere Gewehrübung aus dem Stand fehlerfrei absolvierte.

Nur noch 8000 Zuschauer in Oberhof

„Das war schon sehr ärgerlich“, kommentierte die Skijägerin vom SV Eintracht Frankenhain den missratenen ersten Abschnitt ihres Rennens – und wusste: „Die Aufregung hat auf jeden Fall einen großen Teil ausgemacht. Beim zweiten Schießen war sie dann wie weggeblasen.“ Davon geweht hat die aktuelle Aufbauphase in der weiblichen DSV-Abteilung auch einen erheblichen Teil des Publikums: In den Hochzeiten der schwarz-rot-goldenen Skijägerei mit Protagonistinnen wie Magdalena Neuner, Kati Wilhelm und Andrea Henkel pilgerten auch wochentags schon mal 20 000 Zuschauer in die Arena am Grenz­adler, am Mittwoch waren es 8000.

Sachlicher Umgang mit Platz zehn

„Für mich war es ein gutes Rennen, aber mehr war nicht mehr drin“, zuckte die olympiaerfahrene Franziska Preuß (20) mit den Schultern, dann tröstete sie Startläuferin Luise Kummer. „Es war ihr erstes Rennen vor so vielen Zuschauern. Wir machen ihr keinen Vorwurf, sondern bauen sie auf – das war nur ein Rennen“, verwies Franziska Preuß auf die weiteren Termine in Oberhof – den Sprint am Freitag und den Massenstart am Sonntag.

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Und Cheftrainer Gerald Hönig argumentierte sich die Enttäuschung mit dem Hinweis von der Seele: „Wir sind mit unserem Staffelsieg in Hochfilzen sehr sachlich umgegangen – und genauso wollen wir nun auch diesen zehnten Platz bewertet wissen.“