Doha. 23 neue Weltbestmarken hat es bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft in Doha gegeben. Aus dem deutschen Team ragte Weltmeister Markus Deibler heraus.

Weltrekorde wurden bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft der Schwimmer in Doha zur Dutzendware: 23 Weltbestmarken gab es – so viele wie bei keinen Titelkämpfen auf der 25-Meter-Bahn zuvor. 2012 waren es bei der allerdings deutlich schwächer besetzten WM in Istanbul nur zwei gewesen. Erfolgreichste Nation war diesmal Brasilien (7-1-2) vor Ungarn (6-3-2) und den Niederlanden (5-1-6), Deutschland (1-1-2) landete auf Platz 14 des Medaillenspiegels.

Aus dem deutschen Team ragte der Überraschungs-Weltmeister Markus Deibler heraus, der über 100 Meter Lagen nicht nur Gold holte, sondern in 50,66 Sekunden einen Weltrekord aufstellte.

„Das Niveau der WM war sehr, sehr hoch. Der Schwimmsport in der Welt hat wieder einen rasanten Schritt vorwärts gemacht, aber wir holen langsam auf“, sagte Chefbundestrainer Henning Lambertz.

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Woher kommt aber die neue Rekord-Flut? Bis zum Verbot der leistungsfördernden Hightech-Anzüge Ende 2009 gab es eine Inflation an Bestzeiten. Ohne hautenge Ganzkörpergummis hielten viele die Rekorde lange für unerreichbar. Das änderte sich schneller als gedacht. Dank schräger Startblöcke können sich die Athleten nun ins Wasser katapultieren. Hinzu kommen mehrere Regeländerungen bei Wenden und den Unterwasserphasen, die bessere Zeiten ermöglichen.

Steigerung seit der DM

Auch wenn das deutsche Team an der Weltrekord-Flut nur durch die Bestzeit von Markus Deibler vertreten war, zog Chefbundestrainer Lambertz eine positive Bilanz. Immerhin gab es acht deutsche Rekorde. Außer Deibler standen auch noch Marco Koch über 200 Meter Brust als Zweiter sowie Franziska Hentke über 200 Meter Schmetterling und die Essenerin Doro Brandt über 50 Meter Freistil als Dritte auf dem Podium.

Lambertz setzt beim Neuaufbau anders als seine Vorgänger primär auf die wichtigere Langbahn und nimmt dafür auch Einbußen im 25-Meter-Becken in Kauf. Daher war für Lambertz auch eine andere Zahl wichtig: Gut 50 Prozent des DSV-Teams steigerte seine DM-Zeiten, teils mit persönlichen Bestmarken. (dpa)