Lemberg/Essen. Mario Gomez köpfte Deutschland zum 1:0-Auftaktsieg bei der EM gegen Portugal und war der gefeierte Mann. Nur einer schimpfte - und das nicht zu knapp: ARD-Experte Mehmet Scholl. “Ich hab schon Angst gehabt, dass er sich wundgelegen hat und gewendet werden muss“, sagte Scholl.
Nehmen wir an, wir hätten nur die Spielerkritik von ARD-Experte Mehmet Scholl gehört, ohne das Ergebnis des ersten deutschen EM-Spiels gegen Portugal zu kennen. "Ich hab schon Angst gehabt, dass er sich wundgelegen hat und gewendet werden muss", sagte Scholl über Stürmer Mario Gomez. Und noch mehr: "Das gibt es im modernen Fußball eigentlich gar nicht mehr, dass ein Spieler einfach nur zentral bleibt, keinen Ball kurz haben will, sondern nur irgendwo auf Flanken hofft, oder auf einen Laufweg, der sich auftut."
Genug?
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Nicht für Scholl: "Er macht zu wenig für die Mannschaft." Beruhigte sich Mehmet Scholl, in der kommenden Saison immerhin Trainer der U23 des FC Bayern in der Regionalliga und damit ebenso Angestellter des FCB wie Gomez? Sie erraten es: nein! "Es war zwischenzeitlich wirklich extrem. Die Mittelfeldspieler, die Abwehrspieler, sie wollten nach vorn spielen, sie wollten in die Spitze spielen. Aber da war keiner."
Gefühlt: Note 6 - wirklich: Note 2,5
Nehmen wir also an, das wäre unser einziger Eindruck vom deutschen EM-Auftakt gewesen. Was hätten wir gedacht? Natürlich an eine Note 6 für Gomez und eine bittere 0:3-Niederlage. Nun gewann Deutschland mit 1:0, durch - wie wir alle wissen - ein herrliches Kopfballtor von, na klar, Mario Gomez in der 72. Minute, Bild erhob Gomez sofort zum "Tor-Giganten". "Aber er hat doch das Tor gemacht", sagte dann auch Scholls Stichwortgeber Reinhold Beckmann. Da, immerhin, sagte Scholl auch etwas Positives. Denn Gomez' Spielweise ginge gut, so lange er auch Tore mache.
Und genau das schafft Gomez. In 58 Pflichtspielen in dieser Saison traf er 45-mal. Und übrigens: Von uns gab's die Note 2,5.