Essen. . Es ist ein Schluck aus der Pulle. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) kassiert für die Bundesliga-Rechte 628 statt wie bisher 412 Millionen Euro pro Saison. Die Zeche zahlt vor allem der Pay-Sender Sky, während die ARD nur ein bisschen drauflegt.

Schwer zu sagen, wo die Sektkorken lauter geknallt haben. In Frankfurt am Main, wo die Deutsche Fußball Liga (DFL) sich über Rekordeinnahmen in Höhe von 628 Millionen Euro pro Jahr freuen darf oder bei der „Sportschau“ in Köln, die weiterhin als erste im frei empfangbaren Fernsehen Zusammenfassungen der Bundesligaspiele zeigen darf. Vielleicht auch beim Bezahlsender Sky in München, der die erste Adresse für Fußball-Liveübertragungen bleibt. Falls dort noch Geld für Schampus da ist.

Denn Sky muss tief in die Kasse greifen, um vom kommenden Jahr an weiterhin alle Partien der 1. und 2. Fußballbundesliga zu übertragen. Statt wie bisher rund 250 Millionen Euro pro Saison überweist der vom Medienmogul Robert Murdoch beherrschte Sender ab 2013 mit angeblich 485 Millionen Euro fast das Doppelte an die Liga. Dabei war der alte Betrag schon zu hoch, um Gewinn zu machen. Angeblich, so ist aus München zu hören, habe die Telekom den Preis so hoch getrieben. Und Sky musste mitziehen, weil die meisten der drei Millionen Abonnenten nur gebucht haben, um Live-Fußball sehen zu können.

Weitaus glimpflicher kommt die ARD davon, die bisher rund 100 Millionen im Jahr an die DFL zahlt. Hinter vorgehaltener Hand ist dort von einer Erhöhung „unter zehn Prozent“ die Rede, um ab 2013 wie bisher im Geschäft zu bleiben. Was heißt: Im Free-TV darf die ARD weiterhin samstags ab 18.30 Uhr Highlights der Spiele zeigen – erstmals auch parallel im Web und mobil. Auch die Zusammenfassungen der beiden Sonntags-Spiele gibt es weiterhin in der ARD, statt um 21.45 Uhr wie derzeit, dann schon ab 21.15 Uhr. „Die ,Sportschau’“, freut sich die ARD-Vorsitzende Monika Piel, „kann somit eine große Tradition vorsetzen.“

Erwartung übertroffen

Kann das ZDF-„Sportstudio“ auch. Dort ist nach wie vor die erste frei empfangbare Zusammenfassung des Samstagabend-Spiels zu sehen. Ausschnitte von den übrigen Partien gibt es natürlich auch. Wer dann noch nicht genug hat, kann sich den Spieltag sonntags noch einmal bei Sport1 zusammenfassen lassen. Auf dem gleichen Sender laufen auch die Montagsspiele der 2. Liga.

„Dieses Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen“, zog Liga-Geschäftsführer Christian Seifert eine erste Bilanz. Und der Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge sprach gar von „einem Meilenstein in der Geschichte der Bundesliga“.

Beim Bayern-Sponsor Telekom dürfte man dagegen von einem „schwarzen Tag“ sprechen“. Statt den Zuschlag für die Kabel- und Satellitenrechte zu bekommen, verliert das Unternehmen künftig sogar die Rechte für das Internet-TV, die es derzeit noch besitzt und nutzt, um Kunden mit Fußballübertragungen ins eigenen Netz zu locken. Letzte Hoffnung, dieses Liga-Total-Angebot zu retten ist eine Zusammenarbeit mit Sky, das die Rechte erworben hat.

Gut möglich. In München können sie in den kommenden Jahren schließlich jeden Cent brauchen.