Antalya. Rot-Weiss Essen zeigt bei der Generalprobe gegen Dynamo Dresden eine gute Leistung. Ahmet Arslan erklärt, warum RWE bereit für die Rückrunde ist.

Ahmet Arslan (30) hatte sich seiner Fußballschuhe schon entledigt, als am Samstagnachmittag in Antalya der Abpfiff des Testspiels zwischen den Drittligisten Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden ertönte. 120 Minuten lang testen die beiden Ligarivalen vor rund 300 Zuschauern bei strahlendem Sonnenschein ihre Form vor dem Rückrundenstart in der 3. Liga am kommenden Wochenende. Arslan trug bequeme Schlappen, als er im Anschluss über das respektable 1:1 (1:0)-Remis der Essener gegen den Drittliga-Spitzenreiter sprach. Das anstrengende Trainingslager in seinem Heimatland hat Spuren hinterlassen. Am Abend steht ein Mannschaftsabend auf dem Programm, am nächsten Morgen fliegen die Essener in die Heimat zurück.

RWE-Talk: Stürmerfrage - Lokotsch wäre richtig teuer, Janssen günstiger zu haben

weitere Videos

    Der Essener Spielmacher gehörte am Samstag zur Mannschaft, die in den ersten 60 Minuten für eine 1:0-Führung gegen Arslans Ex-Klub sorgte. Beide Teams boten zunächst ihre vermeintlich stärkste Mannschaft auf und dem Abstiegskandidaten aus Essen gelang es, große Torchancen der Sachsen zu verhindern und selbst das eine oder andere Mal gefährlich zu werden. Kurz vor der ersten längeren Pause gingen die Essener nach einem schnell vorgetragenen Konter sogar in Führung. Joseph Boyamba eroberte den Ball, der neue Stürmer Dominik Martinovic schüttelte seinen Gegenspieler ab und legte quer auf Ramien Safi, der das Tor erzielte (55.).

    Rot-Weiss Essen kassiert den Ausgleich erst kurz vor Schluss

    Für Arslan war die ansprechende Leistung gegen Dresden kein Zufall. „Wir sind alle sehr konzentriert und wissen, um was es geht. Alle sind voll da, auch heute im Spiel gegen Dresden.“ Dass der Ligaprimus kur vor dem Ende des 120-Minuten-Spiels ausgleichen konnte, sei „sehr ärgerlich“, aber aufgrund der positiven Erkenntnisse zu verkraften. „Insgesamt war das eine richtig gut Leistung, auch in den zweiten 60 Minuten. In der ersten Halbzeit hat es sich sehr stabil angefühlt. Wir haben leidenschaftlich verteidigt und immer wieder Nadelstiche gesetzt. Das Spiel hat die Vorbereitung gut abgerundet, aber jetzt zählt es.“

    Ahmet Arslan (r.) freut sich mit seinen Kollegen über das Tor im Testspiel gegen Dynamo Dresden.
    Ahmet Arslan (r.) freut sich mit seinen Kollegen über das Tor im Testspiel gegen Dynamo Dresden. © FUNKE Foto Services | RHR-FOTO

    Ein Aufwärtstrend ist zu Jahresbeginn erkennbar bei den in der Hinrunde enttäuschenden Essenern. Schon im ersten Vorbereitungsspiel gegen den niederländischen Zweitligisten FC Emmen (5:2) zeigte RWE gute Ansätze, die Generalprobe gegen ein Schwergewicht der 3. Liga ließ die Zuversicht bei anwesenden Zuschauern und der Mannschaft vor dem Rückrundenauftakt in Aachen (Sonntag, 19. Januar, 16:30 Uhr) wachsen.

    Rot-Weiss Essen: Koschinat gibt RWE „Klarheit“

    Eine wichtiger Grund für den neuen Optimismus an der Hafenstraße ist laut Arslan Trainer Uwe Koschinat: „Er ist in allen Dingen klar, nicht nur beim Thema Verteidigen“, sagt der Essener Zehner über den Dabrowski Nachfolger. „Auch wenn es darum geht, wie wir nach vorne spielen sollen, wie wir zu Chancen kommen und diese auch machen. Zudem ist ihm auch unser Umgang untereinander wichtig. Diese Klarheit ist das, was wir gebraucht haben.“

    RWE-Trainer Uwe Koschinat beobachtet das Spiel seiner Mannschaft gegen Dynamo Dresden.
    RWE-Trainer Uwe Koschinat beobachtet das Spiel seiner Mannschaft gegen Dynamo Dresden. © FUNKE Foto Services | RHR-FOTO

    Für Hoffnung sorgt auch das neue Spielerpersonal. Klaus Gjasula und Dominik Martinovic liefen am Samstag erstmals im RWE-Trikot auf und wussten zu überzeugen. Der 35-jährige Gjasula hielt das Zentrum dicht, Stürmer Martinovic bereitete den Safi-Treffer mustergültig vor. „Beide haben sich sehr schnell integriert und wirken gar nicht wie Neuzugänge“, meint Arslan, der mit den Transfers sehr zufrieden ist. „Klaus Gjasula ist mit seiner Erfahrung auf der Sechser-Position auch für mich wichtig, weil ich dann ein bisschen offensiver spielen kann. Dome bringt körperlich einiges mit, er hat viele Tore geschossen. Das sind zwei Verstärkungen, über die ich sehr froh bin.“

    Rot-Weiss Essen: Klassenerhalt ist das große Ziel

    Dank Gjasulas Präsenz auf der Sechs kann sich Arslan künftig wieder verstärkt seiner Kernkompetenz widmen: das Scoren. Während der Hinrunde musste der Sommer-Zugang aus Magdeburg häufiger defensive Rollen einnehmen. Mit vier Toren und vier Vorlagen war der 30-Jährige dennoch an den meisten RWE-Toren beteiligt. Diese Quote will Arslan ausbauen, über allem stehe aber das Ziel Klassenerhalt. „Wir müssen punkten, um in der Liga zu bleiben. Das ist mir viel wichtiger als meine Scorerpunkte. Aber ich will natürlich auch mit Scorern dazu beitragen, dass wir unsere Ziele erreichen.“