Aue. Rot-Weiss Essen steckt tief im Tabellenkeller der 3. Liga. Michael Schultz schimpfte nach dem 1:2 in Aue. Nun warten zwei harte Aufgaben.
- Rot-Weiss Essen leistet sich eine vermeidbare Niederlage in Aue und steckt tief im Tabellenkeller der 3. Liga fest. Nur noch ein Tor trennt RWE von Platz 17.
- Kapitän Michael Schultz war nach der Pleite im Erzgebirge sauer. Er fand deutliche Worte für die schwache Leistung in der ersten Halbzeit.
- Auf Rot-Weiss Essen warten nun zwei schwere Aufgaben: Sandhausen und der 1. FC Saarbrücken. Schultz sprach über die Reaktionen der Fans.
Es brodelte in Michael Schultz (31). Das war dem Kapitän von Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen anzumerken, als er am Sonntagabend nach der 1:2 (0:2)-Niederlage seiner Mannschaft bei Erzgebirge Aue in den Katakomben des Erzgebirgsstadions vor die Pressevertreter trat. Trotz der eisigen Kälte hatte er auch rund 20 Minuten nach dem Abpfiff noch sein Trikot an. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison sollte der Innenverteidiger erklären, warum RWE auf fahrlässige Art und Weise Punkte liegen ließ.
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Zunächst musste Schultz dies zusammen mit seinen Kollegen den eigenen Fans erläutern. Die rund 300 mitgereisten RWE-Anhänger waren wütend und hatten Redebedarf. Es kam zu einem längeren Austausch vor der Gästekurve. Schultz äußerte Verständnis für die Reaktionen. „Die Fans fahren quer durch Deutschland und sind dann natürlich enttäuscht. Sie lesen die Tabelle, wir auch. Es ist Druck auf dem Kessel und dann äußern die Fans ihren Unmut, das ist klar.“
Rot-Weiss Essen: Schultz bemängelt Chancenverwertung
Sein Teamkollege Ahmet Arlsan hatte verraten, dass es den Anhängern auch um die zahlreichen vergebenen Möglichkeiten ging. Stürmer Leonardo Vonic hatte zwei gute Möglichkeiten pro Halbzeit, Arslan vergab in der 83. Minute eine Großchance, die ihn wohl noch länger verfolgen wird. „Wir hätten heute mit den Chancen fünf Tore schießen können“, betonte Schultz. „Die Fans sind darüber nicht glücklich, aber sie werden uns auch im nächsten Heimspiel unterstützen. Wie schon gegen Cottbus wird der Funke von uns aus überspringen müssen.“
Was den 31-jährigen Abwehrchef von Rot-Weiss Essen aber mehr als die vergebenen Torchancen auf die Palme brachte, waren die Gegentore, die RWE im ersten Durchgang kassierte. Pascal Fallmann (13.) und Marvin Stefaniak (44.) nutzten zwei grobe Unachtsamkeiten in der Essener Defensive. Eric Voufack ließ sich vor der Flanke auf Fallmann austanzen, Lucas Brumme rutschte der Ball anschließend durch.
Rot-Weiss Essen kassiert einfache Gegentore
Beim zweiten Treffer durfte Stefaniak ungehindert einköpfen. Wieder war es Voufack, der nicht auf der Höhe war. Der späte zweite Treffer machte Schultz wütend. „Man kann nicht jede Flanke verhindern, aber dann müssen wir das vernünftig verteidigen. Stefaniak köpft den mit 1,70 Meter Körpergröße im Stehen ein, das darf nicht passieren. Das ist ein Zeichen dafür, dass man zu weit weg ist.“
Der Treffer war in der Entstehung bereits schlecht verteidigt. Für den RWE-Kapitän ein Spiegelbild der bisherigen Saison, die für RWE enttäuschend verläuft. „Das war kurz vor der Pause ein richtiger Nackenschlag, das darf so nicht passieren und ist nicht zu erklären. Wir kassieren zu einfache Gegentore, das verfolgt uns schon die gesamte Saison. Das muss schleunigst abgestellt werden.“
Wer nach der 4:0-Gala gegen Energie Cottbus auf eine Wende gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. RWE machte zwar ein ordentliches Auswärtsspiel, stand sich aber wie schon häufiger in dieser Spielzeit selbst im Weg. Schultz konnte nicht verstehen, warum die Mannschaft den Schwung nicht mit in dieses Auswärtsspiel nehmen konnte. „Wir hatten nicht diese Galligkeit wie in der letzten Woche gegen Cottbus. Aue ist eine Top-Mannschaft in dieser Liga, man darf aber nicht solche Dinger kassieren, das waren zwei Geschenke. Sonst hatten sie in der ersten Halbzeit nichts. Die zweite Halbzeit ging komplett an uns, wir müssen aber viel früher das Tor machen, dann holen wir wenigstens noch einen Punkt.“
Rot-Weiss Essen: Sandhausen und Saarbrücken warten
Nur das um einen mageren Treffer bessere Torverhältnis gegenüber dem VfB Stuttgart II bewahrte die Essener vor einem Abstiegsplatz. Die Lage ist bedrohlich an der Hafenstraße, RWE bangt um den Klassenerhalt und die nächsten Aufgaben werden noch schwerer. Der neue Tabellenführer SV Sandhausen (23.11., 14 Uhr) kommt nach der Länderspielpause nach Essen, dann geht es zum 1. FC Saarbrücken (1.12., 16:30 Uhr). RWE-Kapitän Schultz weiß, was auf dem Spiel steht. „Wir haben richtig Druck, jetzt kommen mit Sandhausen und Saarbrücken zwei ganz starke Gegner. Angst haben wir nicht, wir können alle schlagen.“
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