Aue. Der Kader von Rot-Weiss Essen hat einige Schwachstellen. Das hat die Niederlage in Aue gezeigt. Im Winter mus nachgelegt werden.
- Der Kader von Rot-Weiss Essen ist auf einigen Positionen gut genug besetzt
- In der Abwehr häufen sich die individuellen Fehler
- Sportliche Leitung beschäftigt sich bereits mit Neuverpflichtungen
Es war kein sportlicher Offenbarungseid wie das 0:4 bei Hansa Rostock, doch die knappe 1:2-Niederlage bei Erzgebirge Aue am Sonntagabend hat Spuren beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen hinterlassen. RWE ist es trotz einer starken zweiten Halbzeit im Erzgebirgsstadion wieder nicht gelungen, erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge zu feiern.
Dass Rot-Weiss Essen deshalb auf der Stelle tritt und um den Klassenerhalt bangen muss, ist nach 14 Spielen kein Zufall. RWE hat ein eindeutiges Qualitätsproblem und das auf mehreren Positionen.
Rot-Weiss Essen: Keine Alternativen zu Brumme und Eitschberger
Die Niederlage in Aue deckte die Essener Probleme schonungslos auf. Hinten häufen sich die individuellen Fehler wie in der ersten Halbzeit im Erzgebirge. Zu selten gelingt es der Mannschaft, über 90 Minuten so konsequent zu verteidigen wie gegen Energie Cottbus.
Eric Voufack machte vor einer Woche ein gutes Spiel, beim 2:0 für Aue blieb der Essener Rechtsverteidiger wie schon in Rostock nur in der Beobachterrolle, vor dem 0:1 aus Essener Sicht ließ er sich leicht ausspielen. Das Abwehrverhalten des 23-Jährigen ist nicht drittligatauglich. Fallen Lucas Brumme oder Julian Eitschberger wie zuletzt aus, hat Trainer Christoph Dabrowski auf den Außenverteidiger-Positionen keine geeigneten Alternativen. In Rostock fehlten beide, RWE ging unter.
Rot-Weiss Essen: Brumme fällt wieder aus
Ekin Celebi bleibt ein Dauerpatient, der ebenfalls verletzte Nils Kaiser und Voufack können nicht konstant auf diesem Niveau verteidigen. Eitschberger kehrt gegen Sandhausen zurück, Brumme sah nach Abpfiff Gelb-Rot und fällt wieder aus. Dabrowski und RWE stehen erneut vor einem Problem.
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Dieses wird sich mit dem aktuellen Kader nicht lösen lassen, das gilt auch für andere Positionen. RWE hat keinen Ersatz für Vinko Sapina auf der Sechs gefunden. Die Räume vor der Abwehrkette sind zu häufig viel zu groß. Ahmet Arlsan und Torben Müsel haben ihre Stärken in der Offensive, Jimmy Kaparos hat Dabrowskis Vertrauen verloren und spielte in Aue keine Minute. Tom Moustier ist nach seinem Fußbruch noch weit davon entfernt, diese Rolle fest zu übernehmen.
RWE: Die Kaderplaner müssen mindestens zwei Neue holen
Die sportliche Leitung um Christian Flüthmann und Marcus Steegmann muss dringend auf dem Transfermarkt aktiv werden. Wie diese Redaktion erfuhr, schauen sich die Essener bereits um. Mindestens zwei neue Spieler für die defensive Außenbahn und die Sechs müssen her, um die offensichtlichen Mängel im Kader zu beheben. Nach dem Chancenwucher in Aue werden sich die Essener Kaderplaner sicher auch wieder Gedanken über eine Verstärkung auf der Mittelstürmer-Position machen. Zu kläglich wurden die Großchancen vergeben, nicht zum ersten Mal in dieser Saison.
Ob das Geld für Transfers bereitsteht, ist eine Frage, die an anderer Stelle im Verein beantwortet werden muss. Ein Abstieg in die Regionalliga West wäre jedoch deutlich kostspieliger und ein erheblicher Rückschlag für den gesamten Klub.
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