Essen. Für Rot-Weiss Essen gibt es in Rostock ein Wiedersehen mit Cedric Harenbrock. Mitspielen kann er nicht. Sein Ex-Trainer hätte ihn gerne behalten.
- Rot-Weiss Essen beendet seine Englische Woche in der 3. Liga heute mit einem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock. Beide Teams stecken im Tabellenkeller.
- Nicht mitspielen wird Cedric Harenbrock. Der langjährige RWE-Spieler ist verletzt. Im Sommer hatte er die Hafenstraße nach sieben Jahren verlassen.
- RWE-Trainer Christoph Dabrowski hätte den Mittelfeldspieler gerne behalten. Vor dem Spiel in Rostock sprach er über Harenbrock.
Sein erstes Spiel mit Hansa Rostock gegen seine alte Liebe Rot-Weiss Essen hat sich Cedric Harenbrock (26) anders vorgestellt. Wenn die beiden Traditionsvereine am Samstag (14 Uhr, MagentaSport) im Ostseestadion zum ersten Mal seit dem 30. April 2007 in einem Ligaspiel aufeinandertreffen, kann der Mittelfeldspieler nicht aktiv dabei sein. Harenbrock wird sein fünftes Spiel in dieser Saison wegen Adduktorenbeschwerden verpassen und von draußen zuschauen müssen.
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Zum Ende der vergangenen Saison hatte der gebürtige Wuppertaler die Hafenstraße nach sieben ereignisreichen Jahren verlassen. Harenbrock erlebte Höhen und Tiefen in Essen. Gerade zu Beginn seiner RWE-Zeit verfolgte ihn das Pech, als er gleich zwei Kreuzbandrisse erleiden musste. Der technisch versierte Mittelfeldakteur gab nicht auf, kämpfte sich zurück und trug sich am 14. Mai 2022 in die Geschichtsbücher des Klubs ein, als er beim entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die 3. Liga gegen Ahlen zum 1:0 traf.
Rot-Weiss Essen: Cedric Harenbrock ein „offensiver Freigeist“
Im Profifußball hatte Harenbrock unter dem neuen RWE-Trainer Christoph Dabrowski einige Anlaufschwierigkeiten. Erst zum Ende der Aufstiegssaion erkämpfte er sich einen Stammplatz, den er danach nicht mehr abgab. In der vergangenen Spielzeit gehörte der Blondschopf zu den Leistungsträgern einer erfolgreichen Essener Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielte. Harenbrock steuerte acht Tore und vier Vorlagen bei. Für seinen Trainer war er ein „offensiver Freigeist und Raumdeuter im Mittelfeld, der sehr viel Torgefahr ausgestrahlt hat“, sagte Dabrowski am Freitag vor dem ersten Wiedersehen.
Die Essener hatten lange auf eine Vertragsverlängerung Harenbrocks gehofft, doch das RWE-Urgestein suchte eine neue Herausforderung und entschied sich für einen Wechsel zum Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock. Er erhielt an der Ostsee einen Zweijahresvertrag zu besseren Konditionen. „Das hat er sich verdient“, betont sein früherer Trainer.
RWE-Trainer Dabrowski hätte sich Harenbrock-Verbleib gewünscht
Harenbrock zählte neben Felix Götze (SC Paderborn), Marvin Obuz (1. FC Köln), Vinko Sapina (Dynamo Dresden) und Isaiah Young (Arminia Bielefeld) zu den fünf Stammkräften, die den Verein vor der Saison verlassen haben. Dabrowski unterstreicht, dass er Harenbrock gerne in seinem Team behalten hätte. „Neben seiner spielerischen Qualität hatte er eine hohe Identifikation. Deswegen ist er ein Spieler, der einen schmerzlichen Verlust dargestellt hat. Er hat sich aber entschieden, nach Rostock zu gehen.“
Sportlich hat sich der Wechsel zur Hansa noch nicht ausgezahlt für den Essener Aufstiegshelden. Rostock steckt in einer schweren Krise und steht auf einem Abstiegsplatz. Trainer Bernd Hollerbach wurde am Donnerstag von seinen Aufgaben entbunden.
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Auch Harenbrock konnte sich aufgrund von gesundheitlichen Problemen noch nicht wie gewünscht einbringen. Sieben Ligaspiele hat er bisher bestritten, jedoch nur drei von Beginn an. Ein Tor konnte er für seinen neuen Klub noch nicht erzielen. Nun muss Harenbrock zunächst darauf warten, wieder einsatzbereit zu sein. Eine Verletzung zum Ende seiner Zeit in Essen bereite dem Rostocker Mittelfeldmann Probleme, weiß Dabrowski: „Er knabbert immer noch an der Verletzung, die er sich bei uns im Pokalfinale gegen RWO zugezogen hat.“
Rot-Weiss Essen: Dabrowski traut Harenbrock Durchbruch zu
Die Rostocker hoffen nach dem Trainerwechsel im Heimspiel gegen die ebenfalls schwächelnden Essener auf die Wende. Dass Harenbrock dabei nicht helfen kann, ist für RWE kein Nachteil. Dabrowski glaubt, dass seinem alten Schützling der Durchbruch bei der Hansa noch gelingen kann. „Er ist in eine Mannschaft gekommen, die in ihrem Spiel und ihren Ergebnissen noch nicht konstant war. Deshalb kam er wohl noch nicht dazu, seine Qualitäten einzubringen. Aber er hat das Potential, einer Mannschaft wie Rostock perspektivisch weiterzuhelfen.“