Essen. Beim KFC Uerdingen geht es seit Monaten drunter und drüber. Viele Forderungen bleiben offen. Betroffen vom KFC-Elend ist auch Rot-Weiss Essen.
Es war harte Arbeit, die Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen am 6. März dieses Jahres im Niederrheinpokal bewältigen musste. Im Viertelfinale lag RWE beim damaligen Oberligisten KFC Uerdingen lange zurück, konnte das Spiel im Grotenburg-Stadion dank einer starken Schlussphase aber doch noch mt 3:1 für sich entscheiden und gewann später auch den Verbandspokal.
Deutlich schwerer tut sich RWE damit, an das Geld zu kommen, das der Regionalliga-Aufsteiger den Essenern noch schuldet. Pokal-Einnahmen gehen nicht wie im Ligabetrieb komplett an den Gastgeber, sondern werden zwischen den Vereinen und dem Verband aufgeteilt. Nach Informationen dieser Redaktion geht es für RWE um einen fünfstelligen Betrag aus den Einnahmen des Pokalspiels, das von 8205 Zuschauern in der Grotenburg verfolgt wurde. Auch mehr als sieben Monate nach der Partie ist das Geld nicht auf dem Essener Konto eingegangen.
Forderungen an den KFC Uerdingen: Rot-Weiss Essen muss sich hinten anstellen
Mit ihrer Forderung müssen sich die RWE-Verantwortlichen aktuell hinten anstellen beim KFC Uerdingen, denn die Liste derer, die Geld von den Krefeldern fordern, ist kaum noch zu überblicken. Der RevierSport berichtet alleine von 13 ehemaligen Mitarbeitern, die Forderungen geltend machen. Ende September hatten die KFC-Jugendtrainer mit Streik gedroht, weil Gehaltszahlungen ausblieben.
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Der Traditionsverein aus Krefeld versinkt in dieser Saison im Chaos. Dem Klub droht die Insolvenz, Führungskräfte werden in immer kürzeren Abständen ausgetauscht und der vom neuen Vorstandschef Thomas Platzer angekündigte neue Hauptsponsor entpuppt sich offenbar als eines von vielen Luftschlössern, die beim KFC Uerdingen in der jüngeren Vergangenheit gebaut wurden. Eine genauere Einordung zum Absturz der Krefelder gibt es hier von den Kollegen des RevierSport.
KFC Uerdingen: Pressesprecher Kai Murek hat aufgehört
Eine Anfrage der WAZ zu den offenen Forderungen aus dem Pokalspiel gegen Rot-Weiss Essen hat der KFC Uerdingen sechs Tage unbeantwortet gelassen. Pressesprecher Kai Murek hatte in einer Email erklärt, dass der Klub weder bestätigen noch dementieren könne, dass RWE noch Geld zusteht, und bat den neuen Vorstand zur Klärung um Zeit. Auf eine Antwort wird diese Redaktion aber vermutlich vergeblich warten müssen. Denn KFC-Pressesprecher Murek gab am Donnerstag bekannt, dass er sein Amt beim KFC Uerdingen wieder niedergelegt habe.