Essen. In einer Woche empfängt Rot-Weiss Essen Alemannia Aachen zum Drittliga-Auftakt. Die Kaderplanung ist nicht beendet, Marcus Steegmann äußert sich.
Es ging am Freitagabend freundschaftlich zu in den Katakomben des Stadions an der Hafenstraße. Nach dem Schlusspfiff des Testspiels zwischen Rot-Weiss Essen und dem deutschen Meister Bayer Leverkusen (1:2) umarmten sich die Trainer Christoph Dabrowski und Xabi Alonso. RWE-Co-Trainer Paul Freier unterhielt sich mit Bayer-Sportchef Simon Rolfes, zwei ehemalige Teamkollegen. Torben Müsel und Jonas Hofmann, zwei frühere Gladbacher, tauschten sich ebenfalls intensiv aus.
Im Essener Lager war die Stimmung nach der gelungenen Generalprobe gegen das neue Schwergewicht des deutschen Fußballs gelöst. Auch RWE-Sportdirektor Marcus Steegmann war angetan vom leidenschaftlichen Auftritt der Mannschaft. Der Essener Kaderplaner nahm sich nach dem Spiel die Zeit, um über sein Tagesgeschäft zu sprechen. Der Kader ist eine Woche vor dem Start gegen Alemannia Aachen (3. August, 14 Uhr) noch längst nicht komplett.
Passiert noch etwas vor dem Start? Mit welcher Erwartungshaltung geht RWE in die neue Saison? Steegmann bezog im Gespräch mit dieser Redaktion Stellung und kündigte einen Abschluss an. Klar ist bereits: Er hat Wort gehalten. Zwei Tage nach dem Spiel gegen Bayer Leverkusen präsentierten die Essener den angkündigten neuen Spieler. Offensivmann Ahmet Arslan kommt nach zähen Verhandlungen mit dem 1. FC Magdeburg an die Hafenstraße.
Marcus Steegmann, Sandro Plechaty durfte gegen Bayer Leverkusen mitspielen. Bekommt er einen Vertrag?
Marcus Steegmann: Wir hatten zunächst abgesprochen, dass er sich bei uns fit hält. Da unsere Personaldecke aktuell nicht groß ist, haben wir ihm die Möglichkeit gegeben, auch beim Testspiel mitzuwirken. Bisher macht er es sehr ordentlich. Was letztlich daraus wird, wird man sehen.
Rot-Weiss Essen: Plechaty kann auf der Schiene spielen
Hat der mögliche Sinneswandel in der Personalie Plechaty etwas mit der Systemumstellung auf eine Dreierkette zu tun? Als Schienenspieler wäre Sandro Plechaty nützlich.
Das stimmt. Die Planung war ursprünglich auf ein 4-2-3-1 ausgerichtet. Jetzt sieht es anders aus, obwohl wir weiterhin flexibel sind, auch in der letzten Saison haben wir ab und an mit einer Dreierkette gespielt. Die Schiene ist eher die Idealposition von Sandro., das stimmt Wir werden in den nächsten Tagen sehen, wie es weitergeht.
Wie sieht es grundsätzlich in Sachen Transfers aus? Die Kaderplanung beschäftigt die Fans. Wird vor dem Saisonstart gegen Alemannia Aachen noch etwas passieren?
Ja, das ist der Plan. Wir sind in guten und fortgeschrittenen Gesprächen, möchte bis zum Abschluss aber keine Wasserstandsmeldungen abgeben. Aber wird sind dran.
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Einige Leistungsträger haben den Verein verlassen, einige Neue sind gekommen. Mit welcher Erwartungshaltung gehen Sie nach der starken letzten Saison in diese Spielzeit?
Unsere Kaderplanung ist noch nicht abgeschlossen. Dass es mit den Abschlüssen noch dauert, hat mehrere Gründe. Es ist sehr viel Geld im Umlauf, vor allem in der 2. Bundesliga. Es sind einige Hochkaräter wie Dresden oder Ingolstadt in der 3. Liga geblieben, Vereine wie Ulm und Münster mit vergleichsweise geringerem Etat sind aufgestiegen. Mit Hansa Rostock kam ein weiteres Schwergewicht in unsere Liga, das über andere finanzielle Möglichkeiten verfügt. Auch die EM hat dafür gesorgt, dass sich auf dem Transfermarkt einiges verzögert. Über unsere Erwartungshaltung wollen wir sprechen, wenn wir noch kompletter sind. Klar ist, dass es einen Umbruch im gesamten Verein gegeben hat, nicht nur in der Mannschaft. Es wird für uns darum gehen, stabil zu sein. Die Liga ist extrem eng. Es gibt einige ambitionierte Mannschaften mit viel Geld. Das akzeptieren wir, wollen uns aber trotzdem behaupten.
Leihgeschäft für RWE-Kaderplaner Steegmann denkbar
Hatte das Thema EM auch Einfluss auf mögliche Leihgeschäfte mit Bundesligisten? In der letzten Saison klappte das mit dem 1. FC Köln und Marvin Obuz hervorragend. Ist eine Leihe ein Thema?
Ja, absolut. Vielleicht werden wir nochmal die Möglichkeit haben, ein Leihgeschäft zu machen. Tim Oermann hätte im letzten Sommer auch fast geklappt. Wir sind ständig im Austausch, von Beratern werden uns fast täglich Spieler angeboten. Wir müssen die Ruhe bewahren.