Essen. Fangruppierungen des HSV erheben Vorwürfe gegen Ordner von Rot-Weiss Essen. Vor dem Pokalspiel soll Frauen unter den BH gegriffen worden sein.

Aufregung rund um das DFB-Pokalspiel von Rot-Weiss Essen gegen den Hamburger SV (3:4 n.V.): Der HSV Supporters Club, die größte Fanorganisation des Fußball-Zweitligisten mit rund 65.000 Mitgliedern, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Ordnungsdienst des Drittligisten RWE. Demnach soll es vor dem Pokalspiel am Sonntag in Essen bei der Einlasskontrolle vor dem Gästeblock sexuelle Übergriffe gegenüber weiblichen HSV-Fans gegeben haben.

Rot-Weiss Essen weist Vorwürfe entschieden zurück

Den Frauen sei "unter den BH gegriffen" worden, schrieb die Fanvereinigung bei Twitter. Zudem beklagte sich der Supporters Club über "stundenlanges Warten", viele Anhänger seien erst sehr spät ins Stadion an der Hafenstraße gekommen.

Auch die Nordtribüne Hamburg reagierte mit einer Stellungnahme. „Die Ordner haben beinahe allen männlichen Personen in den Schritt gefasst. Uns wurde berichtet, dass dabei teilweise ohne Ankündigung in den Intimbereich gefasst wurde. Frauen wurden von den Ordnerinnen aufgefordert, ihre BHs zu öffnen, um besser darunter fassen zu können. Berichtet wurde uns auch von Fällen, in denen unangekündigt der BH angehoben wurde“, schreibt der Förderkreis.

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Zu den Vorwürfen von Seiten der HSV-Fanorganisation hat Rot-Weiss Essen auf Nachfrage dieser Redaktion Stellung bezogen. Das Vorgehen wird verteidigt. "Die Einlasskontrollen wurden allesamt im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen und des Qualifizierungskonzeptes für den Sicherheits- und Ordnungsdienst des DFB durchgeführt. Die DFB-Sicherheitsaufsicht hat noch vor Ort die gute Leistung des Ordnungsdienstes am Einlass bestätigt", berichtet der Klub.

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Der Behauptung, dass die HSV-Anhänger zu spät ins Stadion gelassen wurden, widerspricht Rot-Weiss Essen ebenfalls energisch. "Die letzten Hamburger Fans wurden um 13:10 Uhr in das Stadion eingelassen. Der verspätete Einlass erfolgte nur, weil die Personen von einem bestimmten Ordner durchsucht werden wollten, den sie bereits zuvor angepöbelt und jede Kontrolle kommentiert hatten. Ein früherer Einlass wäre an den anderen Durchlasstellen möglich gewesen, der Ordnungsdienst wies die Personen mehrfach darauf hin."

Rund 3000 Fans begleiteten den HSV zum Pokalspiel nach Essen. Gegen RWE setzte sich der Zweitligist nach Verlängerung durch.
Rund 3000 Fans begleiteten den HSV zum Pokalspiel nach Essen. Gegen RWE setzte sich der Zweitligist nach Verlängerung durch. © Getty | Unbekannt

Pyro, Sturmhauben und Quarzsandhandschuhe bei HSV-Fans gefunden

Wie der Verein darüber hinaus mitteilt, sind bei den Kontrollen vor dem Gästebereich mehrere pyrotechnische Gegenstände sowie passive Bewaffnungsgegenstände gefunden worden. Während des Pokalspiels wurde im Hamburger Block trotzdem mehrfach massiv Pyrotechnik gezündet.

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"Bei der Einlasskontrolle im Gästebereich wurden innerhalb der ersten 30 Minuten der Einlassphase neun pyrotechnische Gegenstände gefunden. Daraufhin, um den unerlaubten Einsatz von Pyrotechnik zu verhindern, wurden die Kontrollen noch einmal intensiviert, im Ergebnis konnten insgesamt 14 pyrotechnische Gegenstände, sechs passive Bewaffnungsgegenstände, neun Sturmhauben sowie ein Paar Quarzsandhandschuhe gefunden werden."

Rot-Weiss Essen bestätigt, dass es im Einlassbereich Probleme gegeben hat. Jedoch seien diese auf das Fehlverhalten der Gästefans zurückzuführen gewesen: "Einige Fans störten die Einlassphase und behinderten den Ordnungsdienst bei der weiteren Durchsuchung. Durch starke Polizeikräfte wurde der Kontrollbereich daher vorübergehend geräumt."