Mönchengladbach. Nur der von Yannick Langesberg verursachte Elfmeter passt nicht ins tolle Bild bei Rot-Weiss Essen. Vom Trainer gibt’s aber eine klare Ansage.

Weiter drei Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze, ein einigermaßen ungefährdeter 2:1-Auswärtssieg im Mönchengladbacher Borussia-Park inklusive Party vor einem vollen Gästeblock und nun ein freies Wochenende – es war ein gelungener Freitagabend für Rot-Weiss Essen. Total glücklich war RWE-Trainer Christian Neidhart aber nicht.

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Der RWE-Trainer sagte zwar nach dem Erfolg bei der Gladbacher U23, es sei eine Unruhe rund um den Verein, als sei man nicht Erster, sondern Sechster – zuletzt hatte RWE ja auch mal einige Spiele in Folge nur Unentschieden gespielt. Und auch wenn die Rot-Weissen nun zweimal in Folge wieder gewonnen und auch 13 Spiele in Folge nicht verloren haben: Neidhart wusste ganz genau, welche Fehler er nachher ansprechen musste.

Rot-Weiss Essen: Erste Halbzeit in Mönchengladbach viel besser als die zweite

Die erste Halbzeit sei noch „richtig gut“ gewesen, „fantastisch“ sogar, die Laufbereitschaft war gut, auch die beiden Tore von Matchwinner Erolind Krasniqi: „Fantastisch!“ Aber dann: „Der Gegner schießt nicht ein einziges Mal aufs Tor und macht trotzdem ein Tor. Und das ist das, was mich maßlos ärgert: Wie dumm wir sind, in Situationen, in denen eigentlich nichts passiert.“

Die Kritik ging in diesem Fall in Richtung von Yannick Langesberg. Der vom Drittligisten SC Verl gekommene Neuzugang stand erstmals seit dem 1:4 gegen den SV Straelen am 2. Spieltag wieder in der Startelf, anstelle von Sandro Plechaty, der unter der Woche muskuläre Probleme hatte und laut Neidhart einfach mal eine Pause brauchte. In der 44. Minute leistete sich Langesberg einen Stellungsfehler, konnte Schroers danach nur noch per Foul stoppen: Strafstoß für die Gastgeber, die in ihrem großen Stadion bis dahin ganz klein waren.

Yannick Langesberg stand in Mönchengladbach erstmals seit dem 2. Spieltag wieder in der Startelf von Rot-Weiss Essen.
Yannick Langesberg stand in Mönchengladbach erstmals seit dem 2. Spieltag wieder in der Startelf von Rot-Weiss Essen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Direkt vor der Halbzeit konnte Mönchengladbachs U23 sp auf 1:2 verkürzen – so wurde es gleich ein deutlich weniger entspanntes Auswärtsspiel für die Essener. Neidharts Gedanken zur Elfmeterszene: „Den kannst du stellen, wir sind in der Box auch gut besetzt, du musst eigentlich keine Angst haben.“

Neidhart warnt davor, sich auf Langesberg einzuschießen

Ob er sich ärgere, Langesberg, der bei seinem letzten Startelfeinsatz gegen Straelen (wie andere auch) keine gute Figur machte, aufgestellt zu haben? Da wird Neidhart aber deutlich: „Macht bloß nicht den Fehler und schießt euch auf einen ein. Das ist ja Hausmannskost bei Rot-Weiss Essen, dass man das sehr gut kann. Das ist einfach ein Fehler, der passiert im Spiel, sollte aber nicht passieren.“ Vorher und nachher machte Langesberg auch ein ordentliches Spiel. Und die Elfmeterszene? „Das weiß er selber, glaube ich“, so Neidhart.

„Unnötig“ war auch die Bezeichnung, die Dennis Grote nachher dafür fand – und der Elfmeter sei auch eine Art Knackpunkt gewesen, dass es bei RWE nach der Pause nicht ganz so flüssig weiter ging wie in der Anfangsphase. Der Trainer meinte dazu: „So ein Tor zu so einem Zeitpunkt zu kriegen – das ist einfach schlecht. Und dann ist einfach die Sicherheit weg gewesen.“ In der zweiten Halbzeit habe man weniger gut Fußball gespielt, aber gut verteidigt, RWE ließ wenig zu – nur das dritte Tor fehlte.

Und Neidharts Fazit war deshalb doch eindeutig positiv: „Freitagabends vorlegen können, mit der Kulisse, mit den guten Bedingungen im Stadion, da hat man gesehen, dass uns das gut tut. Von daher bin ich unterm Strich zufrieden.“ (phz/helm)