Mönchengladbach. Rot-Weiss Essen gewinnt 2:1 in der Regionalliga bei Borussia Mönchengladbach. Mehr als 2000 RWE-Fans sorgen für Stimmung im Borussia-Park.

In solchen Stadien will Rot-Weiss Essen öfter spielen – und die Fans öfters feiern: Statt des Grenzlandstadions war am Freitagabend der große Borussia-Park das Heimspielstadion der U23 von Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Regionalliga – und im Gästeblock sah es nicht anders aus als bei vielen Bundesliga-Spielen der Gladbacher.

Rund zweieinhalbtausend RWE-Fans (von insgesamt knapp 3000 im Stadion) feierten den 2:1-Auswärtserfolg des Tabellenführers: „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, schallte es nachher durch das Mönchengladbacher Stadion, die Mannschaft tanzte vor den Fans an der Stelle, wo vor einigen Tagen der FC Bayern München noch mit 0:5 als Verlierer vom Platz ging.

„Das war natürlich ein überragendes Gefühl heute, vielen Dank an die Leute, die hier waren heute“, schickte RWE-Kapitän Dennis Grote nachher auch in der Livestream-Übertragung (Staige) noch Grüße in die Kurve. „Wir haben gerade schon gesagt: Mindestens 50 Prozent der Bundesligisten kommen nicht nach Gladbach mit so einer Fanbase. Da sind wir schon froh, dass wir die Rückendeckung haben und so ein Auswärtsspiel zum Heimspiel machen können.“

Rot-Weiss Essen: Für Grote war der Erfolg in Mönchengladbach ein dreckiger Sieg

Es war wohl auch einiges an Erleichterung dabei bei den Fans, denn nachdem Erolind Krasniqi die Essener in der ersten Hälfte in Führung geschossen hatte, kassierte RWE kurz vor der Pause noch ein Strafstoßgegentor. „Das war unnötig und der Knackpunkt“, sagte Grote über den von Yannick Langesberg verursachten Elfmeter.

Grote fasste das Spiel so zusammen: „Wir waren spielbestimmend, haben es richtig gut gemacht, so wie wir es vorgenommen haben.“ In der zweiten Halbzeit habe man die Konter schlecht ausgespielt, aber alles „gut wegverteidigt“, so der Kapitän. Es sei ein „dreckiger Sieg“ gewesen, aber: „In so einer Phase der Saison zählen auch solche Siege.“

Grund zum Feiern: Das RWE-Team vor dem Gästeblock nach dem Auswärtssieg in der Regionalliga bei der U23 von Borussia Mönchengladbach.
Grund zum Feiern: Das RWE-Team vor dem Gästeblock nach dem Auswärtssieg in der Regionalliga bei der U23 von Borussia Mönchengladbach. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Auch Matchwinner Erolind Krasniqi schwärmte von der "überragenden" Stimmung im Borussia-Park, "das hat man auf jeden Fall gemerkt. Das war geil. Auch das Stadion: Schöner Rasen, da konnte man Fußball spielen. Es ist ein schön großer Platz, auf dem man auch Räume hat, um gut Fußball zu spielen. Hier einfach zu zocken, das hat Spaß gemacht."

RWE steht trotz Personalsorgen mit Vorsprung auf Platz eins

RWE steht weiter an der Tabellenspitze, mit vier Punkten Vorsprung auf den Wuppertaler SV, der am Freitagabend 3:0 bei der U21 des 1. FC Köln gewann und drei auf Preußen Münster (Sieg gegen Lippstadt). Der Klub von der Essener Hafenstraße hat seit 13 Ligaspielen nicht verloren und jetzt zweimal in Folge 2:1 gewonnen – trotz der Personalsorgen. Beim Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach II am Freitagabend fehlten fünf verletzte Spieler: Neben David Sauerland und Michel Niemeyer, die bereits seit Saisonbeginn fehlen, fallen auch Kevin Holzweiler, Abwehrchef David Heber, und der bisherige Top-Scorer Oguzhan Kefkir dauerhaft aus.

Kommende Woche wird auch Krasniqi fehlen, der Matchwinner in Mönchengladbach: Er wurde für die U21-Nationalmannschaft des Kosovo nominiert und verpasst das Regionalliga-Spiel dadurch – während die Profiligen am kommenden Wochenende eine Länderspielpause einlegen, läuft der Spielbetrieb in der vierten Regionalliga weiter.

Am Samstag kommt Kellerkind VfL Sportfreunde Lotte ins Stadion Essen (Samstag, 14 Uhr). Der nächste Schritt auf dem Weg Richtung Meisterschaft und Aufstieg. Sportdirektor Jörn Nowak äußerte ja schon den Wunsch, bis 2025 mit RWE in der 2. Liga anzukommen. Dass die RWE-Fans auch große Gästeblöcke mit Leben füllen können, haben sie am Freitagabend gezeigt. (phz).