Nach der 0:2-Niederlage in Ahlen lässt der RWE-Coach erst gar keine Torwartdiskussion aufkommen. Samstag wartet schwere Aufgabe in Wiedenbrück.

Alle Wunden sind geleckt, die 0:2-Pleite von RW Ahlen so gut es geht aufgearbeitet - schon am Samstag geht es für Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen im Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück (14 Uhr, Jahnstadion) weiter. Es könnte geruhsamer kommen.

Auch Wiedenbrück gehört nicht gerade zu den Lieblingsgegnern der Rot-Weissen, wer die Torschützen beim letzten RWE-Sieg gegen diesen unbequemen Gegner liest, der weiß, wie lange er zurückliegt: Enzo Wirtz und Lukas Szepanik trafen damals zum 2:1-Auswärtssieg, es war am 3. November 2018. Danach gab es in den folgenden vier Partien drei Unentschieden und eine Niederlage. Wird Zeit, diese Statistik mal wieder aufzupolieren.

RWE-Trainer Christian Neidhart hat in den letzten zwei Tagen viele Einzelgespräche geführt und in die Mannschaft hineingehorcht. Nach einer solchen langen Erfolgsserie muss man ja erst einmal nachfühlen, wie das Team mit einer ungewohnten Niederlage umgeht. „Die Jungs waren sehr selbstkritisch, man muss auch mal Niederlagen akzeptieren. Es ist ja nichts passiert, so bleibt es weiter spannend. Außerdem bringt es auch nichts, jetzt auf die Mannschaft drauf zu hauen“, so sein Eindruck.

Viele Einzelgespräche des Trainers mit der Mannschaft

Um gleich wieder in die Offensive zu gehen: „Jetzt haben wir die Chance, die nächste Serie zu starten.“ Natürlich führte Neidhart auch ein Einzelgespräch mit seinem Kapitän und Torwart Daniel Davari, der bei einigen Fangruppen nach seiner unglücklichen Figur in Ahlen bei den Gegentreffern gleich im Feuer steht. Da stellt sich der Coach schützend vor ihn: „Einen Torhüter, der in dieser Saison erst zweimal verloren hat, den stelle ich nicht in Frage. Wir werden Diva den Rücken stärken, was da in den sozialen Medien an Kritik zu lesen ist, ist mir wurscht.“ Im übrigen, so Neidhart, habe die Spielanalyse ergeben, dass das erste Tor eher Daniel Heber zuzuschreiben sei, der im Vorfeld völlig unnötig den Ball verloren habe.

Und habe er auch den Dank an Davari vermisst, „dass er uns gegen Uerdingen kurz vor der Halbzeit mit seiner Parade die Führung gerettet hat.“ Darum ist sein abschließendes Urteil: „Wir haben keine Torwartdiskussion.“

Durfte sich in Ahlen ausruhen und dürfte in Wiedenbrück wieder erste Wahl sein: Cedric Harenbrock.
Durfte sich in Ahlen ausruhen und dürfte in Wiedenbrück wieder erste Wahl sein: Cedric Harenbrock. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

In der Tat wäre ein Torhüterwechsel in dieser Situation wohl ein falsches Signal, zumal Davari bislang immer eine besondere Spielruhe am Ball ausgestrahlt hat. Da täte man Jakob Golz sicherlich keinen Gefallen.

Die Aufgabe in Wiedenbrück wird wohl keinen Deut leichter als am Mittwoch in Ahlen. Zwar wird der Rasen im Jahnstadion besser sein, aber die gastgebende Mannschaft ist es auch. „Wiedenbrück ist eine sehr unbequeme Mannschaft, die sehr defensiv agiert und kompakt steht. In den letzten Partien haben sie immer das richtige Mittel gegen uns gefunden“, weiß der RWE-Coach zu berichten.

Marius Kleinsorge nach Blutvergiftung wieder dabei

Der schöpft neben den Dauerfehlenden Niemeyer und Voelcke wieder aus dem Vollen. Marius Kleinsorge hat eine leichte Blutvergiftung mit Antibiotikum überstanden, die Kapselreizung bei Torhüter Davari war am Freitag kein Thema mehr.

Sicherlich wird es Veränderungen in der Kreativzentrale geben: Cedric Harenbrock erhielt in Ahlen eine Verschnaufpause, auch Erolind Krasniqi, der zugunsten von RWE auf eine Länderspielreise mit dem Kosovo verzichtet hatte, brennt auf seinen Einsatz. „Wir hatten offensiv keine Wechselmöglichkeit, aber Erol kennt seinen Stellenwert, er wird noch genügend Einsatzzeiten bekommen“, beschwichtigt Neidhart. Er wird eine Mischung finden müssen aus Kreativköpfen und Kampfeswilligen.

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