Essen/Wuppertal. Die Regionalliga ist mit RWE besser. Wuppertal hat im Derby gegen Rot-Weiss etwas gutzumachen – und kann den Aufstiegskampf mitentscheiden.
Als drittbestes Rückrundenteam der Fußball-Regionalliga hat sich der Wuppertaler SV inzwischen aller Abstiegssorgen entledigt und könnte den Saison-Endspurt eigentlich ganz gelassen angehen. Doch der WSV kann im Aufstiegsrennen das Zünglein an der Waage spielen – und hat Samstag gegen Rot-Weiss Essen noch etwas gutzumachen, findet WSV-Sportchef Stephan Küsters.
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Man könne ein Spiel verlieren, auch mal deutlicher, meint Küsters im Rückblick auf das 1:6 im Hinspiel – aber da „wurden wir auseinandergenommen“. Mit „Emotionalität und Mentalität“ solle es jetzt im Rückspiel besser werden. Wichtig für die Fans – aber auch für die ganze Regionalliga.
Rot-Weiss Essen macht die Regionalliga zu einer besseren Liga
Denn es ist ja kein Geheimnis: Während die zweiten Mannschaften wenig zur Attraktivität dieser Spielklasse beitragen, macht alleine die Anwesenheit von RWE die Regionalliga zu einer besseren Liga. Küsters: „Ich glaube, da sprechen alle Regionalligisten mit einer Sprache: Es ist gut, wenn RWE in der Liga ist, die Derbys sind einmalig, das macht einfach Spaß. Das gilt natürlich besonders, wenn Fans zugelassen sind, für die ist das das Spiel des Jahres.“
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Mit RWE hat die Liga einen Zuschauermagneten – sowohl an der Hafenstraße als auch natürlich bei Auswärtsspielen. „RWE ist ein Verein, der provokant ist, der einen großen Charme hat – und der eine nimmt diesen Charme positiv, der andere negativ“, blickt Küsters aus Wuppertal auf den Rivalen. Nicht nur stimmungsmäßig, auch wirtschaftlich ist RWE natürlich ein Faktor.
Der WSV beispielsweise hatte seit der Rückkehr in die Regionalliga 2016 fünf Ligaspiele mit mehr als 4500 Zuschauern – vier davon gegen RWE (und eins gegen Alemannia Aachen).
RWE hatte es immer schwer im Stadion am Zoo, 2019 endete eine jahrelange Durststrecke ohne Auswärtssieg beim WSV. Und es wird auch wieder schwer. Nach einer katastrophalen Hinrunde (mit dem 1:6 in Essen als Tiefpunkt) ersetzte Björn Mehnert Alexander Voigt als Trainer, berappelte sich der WSV, ist Dritter in der Rückrundentabelle.
Wuppertaler SV spielt auch für die Fans vor den Streaming-Portalen
„Wir haben ein neues Gesicht gezeigt und bewiesen, dass wir auch ohne Fans erfolgreich sein können. So müssen wir in jedes Spiel gehen – ein Erfolg im Derby wäre natürlich das i-Tüpfelchen“, sagt Stephan Küsters, der die Fans im Hinterkopf hat: „Es ist natürlich mit Stimmung vor Ort leichter. Aber wir wissen ja, dass auch in den Streaming-Portalen geschaut wird.“
Schon ein Wuppertaler Punktgewinn am Samstag könnte eine Vorentscheidung im Titelrennen bedeuten. Auch Küsters glaubt, dass das Fernduell zwischen RWE (beim WSV) und BVB II (in Rödinghausen) eine neue Wendung kriegen könnte: „Es hängt viel von diesem Wochenende ab. Wenn Dortmund in Rödinghausen gewinnt, ist die Sache wohl durch. Aber wenn Dortmund da verliert, könnte Essen wieder voll dabei sein – und dann haben wir ja auch noch ein Wörtchen mitzureden.“ (Anm. d. Red.: Das Dortmunder Spiel in Rödinghausen wird voraussichtlich verschoben.)
Am Ende könnte ausgerechnet der Wuppertaler SV dem Rivalen Schützenhilfe leisten
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Am letzten Spieltag muss nämlich auch noch Dortmund nach Wuppertal – und ausgerechnet der WSV könnte womöglich dem rot-weissen Rivalen Schützenhilfe leisten.
Auch wenn viele Wuppertaler natürlich auch nächstes Jahr lieber gegen RWE statt gegen die Dortmunder U23 spielen würden, verspricht Küsters: Kein Spieler dürfe im Saisonendspurt zum Beispiel wegen seiner Zukunft abgelenkt sein. „Es werden alle bis zum 30. Juni bezahlt. Wir wollen die Saison vernünftig abschließen und ich finde es schön, dass wir mit RWE und dem BVB noch Gegner haben, für die es um etwas geht. Wenn es für beide Teams um nichts mehr geht, ist es in den letzten Spielen ja oft schwierig.“
Für RWE geht es in diesem Derby schon fast um alles – und auch für den WSV noch um ziemlich viel. (phz)