Essen. Beim 5:0-Sieg von Rot-Weiss Essen gegen Schalke 04 II treffen auch zwei Auswechselspieler. Für sie sind es auch persönliche Erfolgserlebnisse.

Mit dem Toreschießen hatte es Rot-Weiss Essen in den vergangenen Wochen nicht so. Sie erarbeiteten sich zwar Chancen, doch vor dem Kasten versagte die offensive Qualität des Titelanwärters. Da bekam nicht nur mancher RWE-Fan die Krise. Dieses Manko hat Punkte gekostet, weshalb sich der Rivale Borussia Dortmund II an der Spitze etwas absetzen konnte.

Und nun gleich fünf Stück auf einen Schlag gegen die U23 des FC Schalke 04. Auf dem neuen Teppich an der Hafenstraße machte es den Gastgebern an diesem Nachmittag offenbar so richtig Bock zu zocken. Kein rutschiger, kein holpriger Untergrund, sondern feinstes, berechenbares Grün, auf dem sich auch mal zaubern lässt. Die Offensive traf, die komplett umgebaute Defensive hielt dicht. Am Ende stand ein 5:0-Heimsieg gegen Königsblau: rot-weisses Herz, was willst du mehr.

Rot-Weiss Essen spielt Tore super heraus

„Ich bin total zufrieden mit der Leistung und wie druckvoll wir Fußball gespielt haben“, lobte RWE-Trainer Christian Neidhart. „Da war vieles dabei, was wir sehen wollen. Wie wir die Tore herausgespielt haben, war schon super. Es macht halt Spaß, auf so einem Platz zu spielen.“

Der unermüdliche Dauerrenner und geniale Vorbereiter Dennis Grote traf (22.), Cedric Harenbrock vollendete eine sehenswerte Kombination mit Amara Condé (36.), und Winter Neuzugang Steven Lewerenz bejubelte beim 3:0 (38.) sein erstes Saisontor.

Und was ist mit Torjäger Simon Engelmann? Der bereitet immerhin Tor eins und drei vor.

Mit 3:0 ging’s in die Pause, gegen die harmlosen Schalker war es bereits die Entscheidung. Derby-Fieber brach jedenfalls zu keinen Zeitpunkt aus. Aber es gab noch den einen oder anderen persönlichen Glücksmoment.

Zwei erfolgreiche Einwechselungen nach der Pause

Als die Partie abgepfiffen wurde, herzte Trainer Christian Neidhart vor allem Stürmer Maximilian Pronichev. Der hatte nach einem Distanzschuss von Condé zum 5:0 (82.) abgestaubt. Das allein war’s aber nicht. Der Angreifer feierte sein Comeback nach Monaten der Abstinenz.

Erleichterung nach Monaten der Abstinenz: Maximilian Pronichev jubelt über seinen Treffer zum 5:0.
Erleichterung nach Monaten der Abstinenz: Maximilian Pronichev jubelt über seinen Treffer zum 5:0. © Unbekannt | Thorsten Tillmann

Nur 15 Minuten kam der 23-Jährige bisher in dieser Spielzeit zum Einsatz. Im September 2020 wurde er beim 3:2-Sieg gegen Ahlen eingewechselt, stand aber nach einer eigensinnigen Aktion vor dem gegnerischen Tor in der Kritik. Damit hatte Pronichev eine Platzkarte für die Tribüne gebucht. Bis zu diesem Samstag, da bekam er erstmals wieder eine Chance (im doppelten Sinn), wohl auch, weil Marcel Platzek (Knieprobleme) pausieren musste.

Schwung von der Bank durch Isaiah Young

„Maxim hat die richtige Antwort gegeben“, lobt Neidhart. „Darüber freuen wir uns alle riesig. Wir hatten viele Gespräche. Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn nicht aufgeben. In den elf Spiele hat er nun noch alle Möglichkeiten zu zeigen, dass wir ihn brauchen.“

Schwung von der Bank kam auch durch Isaiah Young. Der flotte Filigrantechniker, der gegen RWO noch als Chancentod geschmäht wurde, weil er in der Schlussphase eine Hundertprozentige versiebt hatte, wurde gefeiert für seinen zweiten Saisontreffer zum 4:0 (79.).

Das Team applaudierte. „Isi hat sich nach der Kritik, die er einstecken musste, mit einem Tor belohnt“, meinte Neidhart, der auch die Entstehung dieses Treffers hervorhob. Ein Angriff über viele Station, der richtige Laufweg, den richtigen Ball gespielt, am Torwart vorbei und ins leere Tor geschoben.

„Das war super gespielt, der Pass von Dennis war perfekt“, lobte der US-Amerikaner den Vorbereiter. Nicht in Englisch, sondern in gebrochenem Deutsch. Und er verabschiedete sich mit einem Grinsen: „Deutsch war okay?“ Auf jeden Fall, das hat er auch schon gelernt.

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