Essen. Auf Initiative auch von RWE wird der Verband Anzahl der Spieler in Spieltagskader erhöhen. Härtefälle sollte es dadurch nur noch selten geben.
Der Ball ruht, es wird geplant und aktuell ist auch viel Bürokratie an der Hafenstraße angesagt. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen bereitet derzeit seine Mitgliederversammlung vor, die am Sonntag ab 11 Uhr ansteht. Erstmals überhaupt in digitaler Form, weil eine Präsenzveranstaltung aufgrund der Pandemie-Situation nicht sichergestellt werden kann.
Welche Tücken eine solche digitale Veranstaltung haben kann, konnte man ja jüngst beim Nachbarn in Gelsenkirchen erleben, wo die JHV schließlich abgebrochen werden musste, weil das Wahlverfahren nicht funktionierte. Bei RWE werden am Sonntag unter anderem der Ehrenrat sowie der Wahlausschuss gewählt und es wird über Satzungsänderungen abgestimmt. Nichts Gravierendes bei den Änderungen, aber weil 2020 die Mitgliederversammlung ausfiel, ist natürlich einiges unerledigt geblieben.
Rot-Weiss Essen hat Änderungsvorschlag angestoßen
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Gute Nachrichten gibt es für Sportdirektor Jörn Nowak. Der Westdeutsche Fußballverband wird auf Initiative unter anderem von RWE die U23-Reglung in der Regionalliga lockern, so dass sich die Personalplanung in dieser Hinsicht etwas entspannen dürfte. Das wurde bei einer Versammlung der Vereinsvertreter beschlossen.
Die Regel bisher besagt, dass mindestens vier Spieler im 18-köpfigen Spieltagsaufgebot auftauchen müssen, die zu Saisonbeginn (in der Regel 1. Juli) noch keine 23 Jahre alt waren und gleichzeitig die Spielberechtigung für eine deutsche Nationalmannschaft haben.
„Ab der neuen Saison werden die Vereine 20 statt 18 Spieler nominieren dürfen. So dürfte es in Zukunft zu weniger Härtefällen in den einzelnen Mannschaften an den Spieltagen kommen. Wir haben damit einem einstimmigen Wunsch der Vereine entsprochen“, erklärt Manfred Schnieders, Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes, gegenüber Reviersport.
Wettbewerbsnachteil gegenüber U-Mannschaften ausgleichen
Damit soll ein Wettbewerbsnachteil der Traditionsvereine gegenüber den U23-Teams ausgeglichen werden, denn den zweiten Mannschaften der Bundesligisten gelingt es wohl eher, ambitionierte Talente an sich zu binden, weil diese sich Chancen ausrechnen, den Sprung in den Profibereich zu schaffen.
Optimal ist es, junge Spieler zu haben, die gleichzeitig erste Wahl sind und spielen. RWE hatte das Glück in Cedric Harenbrock und Sandro Plechaty. Torhüter Jakob Golz war ebenfalls unter 23 Jahre, als er sich verletzte, passte auch der nachträglich verpflichtete Leon Brüggemeier ins Profil. Jan Neuwirt und Jonas Behounek erfüllten ebenfalls die U23-Reglung.
Zu dieser Saison hat sich die Lage bei Rot-Weiss grundlegend verändert. Plechaty und Harenbrock sind nun zu alt, nicht mehr bei RWE sind Neuwirt (zum Oberligisten Lupo Martini Wolfsburg), Behounek (Eintracht Norderstedt) und Brüggemeier (Ziel unbekannt).
Härtefälle sollte es dann kaum noch geben
Im Kader für die Saison 2021/22 erfüllen Golz (22), Felix Schlüsselburg (20), Nils Kaiser (19) sowie die Neuzugäng José-Enrique Rios Alonso (20) und Sascha Voelcke (19) die U23-Anforderung. Da Jörn Nowak mit einem Kader von bis zu 21 Spielern plus drei Torhütern plant, könnten Stand heute, fast alle Spieler ins Aufgebot rücken, ohne dass ein potenziell stärker Spieler aufgrund der Zwänge auf die Tribüne müsste. Härtefälle würde es dann kaum noch geben.
Der Rahmenspielplan soll bis zum 10. Juli veröffentlicht werden, der erste Spieltag ist an dem Wochenende vom 13. bis 15. August vorgesehen, wie gewohnt soll das Eröffnungsspiel am Freitag stattfinden. Der angeschlagene KFC Uerdingen, der für 3. Liga keine Lizenz bekommen hat, will in der vierten Liga antreten, so dass es dort 20 Mannschaften sein werden.
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