Essen. Flügelspieler Oguzhan Kefkir wird auch in der nächsten Saison linke Seite beackern. Kader wird gestutzt, aber noch Bedarf auf vier Positionen.

Rot-Weiss Essen meldet Vollzug. Wie erwartet wird Flügelspieler Oguzhan Kefkir auch in der kommenden Saison für Rot-Weiss Essen auf Torejagd gehen. Der 29-jährige verlängerte am Freitag seinen auslaufenden Vertrag.

„Ötzi war in den vergangenen zwei Jahren an zahlreichen Toren beteiligt, seine Scorer-Werte sprechen für ihn und seine Qualität“, kommentiert RWE-Sportdirektor Jörn Nowak die Entscheidung. „Besonders im Saison-Endspurt hat er gezeigt, was in ihm steckt und damit maßgeblich zu unserer Siegesserie beigetragen. Wir freuen uns, dass wir weiter auf ihn zählen können.“ In seiner Zeit bei Rot-Weiss war Kefkir wettbewerbsübergreifend in 73 Spielen an 39 Treffern direkt beteiligt (20 Tore, 19 Vorlagen).

Rot-Weiss Essen erscheint bei Planung weiterhin gelassen

Allerdings hatte Kefkir durchaus seine Durststrecken in dieser Saison, als er auf der linken Seite fast untertauchte und kaum Akzente setzen konnte. Aber der letzte Eindruck war in der Tat sehr positiv, sieht man mal von der frühen Roten Karte beim Saisonfinale in Wegberg-Beeck ab.

Sein Vertrag bei Rot-Weiss Essen soll aufgelöst werden: Felix Weber, der sich nicht durchsetzen konnte.
Sein Vertrag bei Rot-Weiss Essen soll aufgelöst werden: Felix Weber, der sich nicht durchsetzen konnte. © Unbekannt | Thorsten Tillmann

„Ich fühle mich bei RWE rundum wohl und bin hier sehr glücklich. Deshalb musste ich auch gar nicht lange überlegen, ob ich weiter an der Hafenstraße bleiben möchte. Wir haben eine richtig starke Truppe und ich brenne darauf, den Aufstieg nun im dritten Jahr endlich zu schaffen.“

Insgesamt scheinen die Rot-Weissen bei der Personalplanung weiterhin relativ gelassen und sind guter Dinge, dass sie die gewünschten Verstärkungen finden werden. Sicher aber ist, dass sich das Gesicht des Kaders ganz erheblich verändern wird. 14 Abgänge stehen bereits auf der Liste von Sportdirektor Jörn Nowak und hinter Nummer 15, Felix Weber, fehlt wohl nur noch der Haken. Sein Vertrag soll aufgelöst werden.

Innenverteidiger Weber bei RWE ohne Perspektive

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Weber kam im Oktober 2020 zur Hafenstraße mit sehr guten Referenzen: Drittligaerfahren und bei 1860 München war er sogar Kapitän. Doch die Essener Defensive arbeitete zu jenem Zeitpunkt tadellos, so dass es keinen Grund gab für Trainer Christian Neidhart, etwas zu verändern. Als sich Weber dann doch mal bewähren durfte, passte es nicht. Bei der 1:2-Pleite gegen Schlusslicht RW Ahlen enttäuschte er, war er aber auch nicht der einzige Schwachpunkt. Pech, denn danach war Innenverteidiger raus.

Die hohe Fluktuation, wie sie sich ergeben hat, sei so nicht geplant gewesen, sagte Jörn Nowak gegenüber dem „Kicker“. „In der Winterpause dachten wir eher an punktuelle Verstärkungen. Es hat sich im Laufe der letzten Monate herausgestellt, dass wir in der zweiten Reihe zu viele Spieler hatten, die sich selbst als Stammkräfte sehen und deshalb mit ihrer Situation und ihren geringen Einsatzzeiten nicht einverstanden waren. Auf der anderen Seite waren auch wir mit der Entwicklung einiger Spieler nicht zufrieden.“ Das habe in erster Linie für einen Großteil der Abgänge gesorgt.

Stammformation als Maßstab bei Veränderungen

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Natürlich war der Kader mit 27 Spielern auch reichlich gefüllt. RWE wollte aber im Notfall Alternativen haben und konnte nicht ahnen, dass man am Ende überversichert sein würde. Denn trotz der ungewöhnlich vielen 50 Pflichtspiele gab es kaum langfristige Ausfälle. Nowak relativiert zudem den Umbruch, indem er die Stammformation als Maßstab nimmt. Zu der gehörten nur die Abgänge Alex Hahn, zum Ende hin Amara Condé, Marco Kehl-Gomez und Kevin Grund, wobei man mit „KG“ und Grund gerne weitergemacht hätte.

Zur kommenden Spielzeit werden die Rot-Weissen das Aufgebot allerdings verkleinern und planen mit drei Torhütern sowie 20 oder 21 Feldspielern. Gesucht wird noch ein Linksverteidiger, ein Sechser, ein variabler Offensivspieler und ein Angreifer für die Zentrale, als Alternative oder auch Nebenmann von Torjäger Simon Engelmann.

Kaderplanung (Stand 13. Juni)

Tor: Daniel Davari, Jakob Golz, Raphael Koczor.

Abwehr: Felix Weber, Daniel Heber, Yannick Langesberg, Sandro Plechaty, José-Enrique Ríos Alonso (VfB Stuttgart U23), Sascha Voelcke (St. Pauli). Felix Herzenbruch

Mittelfeld: Dennis Grote, Felix Schlüsselburg, Isaiah Young, Cedric Harenbrock, Nils Kaiser (eigene U19), Erolind Krasniqi (ausgeliehen zum BFC Dynamo), Luca Dürholtz (SV Elversberg).

Angriff: Simon Engelmann, Kevin Holzweiler (Viktoria Köln), Oguzhan Kefkir.

Abgänge: Marcel Platzek (1. FC Bocholt), Jan-Lucas Dorow (Rot-Weiß Oberhausen), Jonas Hildebrandt (Energie Cottbus), Amara Condé (1. FC Magdeburg), Jonas Behounek, Leon Brüggemeier, Joshua Endres, Jan Neuwirt (alle unbekannt), Alexander Hahn (Viktoria Berlin), Kevin Grund (1. FC Bocholt), Marco Kehl-Gomez (Türgücü München), Steven Lewerenz, Felix Backszat, Maximilian Pronichev.

Vor der Trennung: Felix Weber.

Offen: David Sauerland.

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