Nach der Pokal-Strapaze gegen Straelen steht für die Essener bei der U21 des 1. FC Köln die Ernte der gesamten Regionalligasaison auf dem Spiel.
Keine Atempause für Rot-Weiss Essen, nach dem bitteren Aus im Halbfinale des Niederrheinpokals gegen den SV Straelen konnten die Spieler von Trainer Christian Neidhart nur kurz ihre Wunden lecken, denn schon Pfingstsonntag steht im Kölner Südstadion bei der U21 des 1. FC Köln (14 Uhr) die Ernte einer ganzen Saison auf dem Spiel. Parallel tritt die U23 von Borussia Dortmund, zurück aus der Quarantäne, beim Pokalfinalisten Straelen an. Der Zweikampf Rot-Weiss gegen Schwarz-Gelb nimmt endlich wieder Fahrt auf.
Die kurze Pokalphase war für die Essener gleich doppeltes Pech: Nicht nur, dass das Team am Mittwoch über 120 Minuten ordentlich Körner im Saison-Endspurt verpulverte; nein, fast alle kommenden Gegner der Dortmunder (Straelen, Rödinghausen, Homberg, Wuppertal) waren oder sind ins Pokalgeschäft involviert und zusätzlich belastet. „Der Pokal war sicherlich kein Vorteil für uns“, so Neidhart, der hofft, dass die Feierlichkeiten in Straelen nicht noch übers Pfingstwochenende andauern: „Ich erwarte gegen Dortmund von ihnen eine ähnliche Herangehensweise wie gegen uns, dass sie ebenso entschlossen die Räume eng machen.“
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Dass die Dortmunder seit fast genau einem Monat keine Matchpraxis mehr hatten, sieht der RWE-Coach ebenfalls nicht als Nachteil: „Die hatten Zeit, ihre Wehwehchen auszukurieren, haben sicherlich professionell weiter trainiert und werden topfit sein.“ Und da die Bundesliga bereits am Samstag endet, kann Trainer Enrico Maaßen wieder hübsch auf seine ausgeliehenen Profis zurückgreifen.
Aber mehr will sich Neidhart mit dem großen Rivalen im Fernduell gar nicht beschäftigen, die Aufgabe beim ältesten Kölner Nachwuchs wird schwer genug. „Zum Ende der Saison gibt es bei ihnen einige Veränderungen, Trainer Mark Zimmermann gibt verstärkt auch jüngeren Spielern Einsatzzeiten, die über die Saison bleiben werden“, weiß der Gästecoach. Unter ihnen auch Noel Futkeu (18), das Riesentalent, das erst zur Rückrunde die Hafenstraße verlassen hatte und zum Bundesliga-Nachwuchs gewechselt war.
Grotes Hinspieltreffer in der Auswahl „Tor des Monats“
Die weitere Expertise des Gästecoaches: Ein Team mit sehr guter Offensive, mit guter Spielkultur und großer Ballsicherheit. Im Hinspiel gaben sich die Kölner erst spät mit 1:3 geschlagen, als Dennis Grote mit dem Rücken zum Tor für die Entscheidung sorgte. Der kuriose Treffer schaffte es im Monat Dezember daraufhin in die ARD-Wahl zum „Tor des Monats“.
Ob der Kunstschütze auch diesmal mit von der Partie sein wird, entscheiden die nächsten Tage. Der Mittelfeld-Stratege hatte gegen Straelen einen Schlag auf den Fuß bekommen und beendete die 120 Minuten eher einbeinig. Auch Kevin Grund erreichte die Ziellinie „auf der Felge“. Aber in beiden Fällen rechnet Neidhart mit den Einsätzen der Routiniers, bis Sonntag sollte die Zeit der Regeneration reichen. „Ich bin kaputt, das zählt für mich nicht“, gibt sich der Coach streng.
Kein wirklicher Heimvorteil für die Kölner
Auch nicht für Cedric Harenbrock, der noch immer mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hat und sich nach seiner Einwechselung im Pokal kaum in Szene setzen konnte, immerhin aber als sicherer Elfmeterschütze parat stand. „Der Cedi wird sich wieder herankämpfen, man darf nicht vergessen, dass er zwei Jahre Pause hatte und erst in dieser Saison wieder durchgestartet ist“, erwartet Neidhart von seinem Mittelfeldtalent noch einiges.
Die Partie findet im übrigen im Südstadion statt, weil der feine Hybrid-Rasen im heimischen Franz-Kremer-Stadion momentan hergerichtet wird, also auch kein Heimvorteil für die Kölner.
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