Essen. Rot-Weiss Essen startet mit einer deftigen 1:5-Heimklatsche gegen die SV Elversberg in die Saison. Der Spielbericht von der Hafenstraße.
Drittliga-Neuling Rot-Weiss Essen hat die Premiere in den Sand gesetzt – aber mal richtig. Im Aufsteiger-Duell mit dem SV Elversberg lagen die Gastgeber vor knapp 16.500 Zuschauern an der Hafenstraße nach nicht einmal einer halben Stunde mit 1:4 zurück. Am Ende hieß es 1:5. Erschreckende Abwehrschwächen nutzte der Gast gnadenlos. Jeder Schuss ein Treffer. Was für ein Debakel für die euphorisierten Essener, was für eine Ernüchterung. Anschließend waren sie zwar ebenbürtig, aber zu harmlos für eine Wende.
90.: Schiedsrichter Konrad Oldhafer pfeift ab.#RWEELV - 1⃣:5⃣ pic.twitter.com/8n4WDeHXN4
— Rot-Weiss Essen (@rot_weiss_essen) July 23, 2022
Natürlich war das Stadion an der Hafenstraße rappelvoll. Die Besucher wurden schon von Weitem lautstark empfangen: „Nie mehr 4. Liga!“, schallte es ihnen entgegen. Das ist zunächst einmal das ausgegebene Ziel des Aufsteigers.
Rot-Weiss Essen erwischt katastrophalen Start
Die Vorfreude der Essener war groß, ja auch die Zuversicht. Doch schon nach einer halben Stunde waren sie starr vor Schreck. Das war’s schon vorbei mit der Aufstiegseuphorie – zumindest auf dem Rasen, die Fans blieben tapfer am Ball.
Der Vergleich der Neuling sollte eine gute Standortbestimmung sein. Besser nicht, denn die Rot-Weissen erlebten ein Debakel und lagen nach nicht einmal einer halben Stunde mit 1:4 hinten. Unglaublich.
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Schon der erste Treffer der Gäste zeigte, wie sorglos die Defensive der Gastgeber zu Werke ging, ja fast schon naiv. Nach einem langen Pass konnte Koffi den Ball im Strafraum annehmen, Plechaty stand dabei und sah zu, wie sich der Angreifer dreht und den Ball trocken versenkte zum 1:0 (6.). Erster Schuss, erster Treffer.
Die Rot-Weissen antworteten. Ron Berlinski, der den Vorzug vor Torjäger Engelmann erhielt, ging ins Pressing, wurde von Torhüter Kristof von den Beinen geholt: Elfmeter (9.). Harenbrock lief an, Kristof parierte gut. Und fast symptomatisch: Harenbrocks Nachschuss geriet zu zögerlich, dass der Elversberger Keeper erneut retten konnte.
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Fast im Gegenzug waren sich nach einem Einwurf Heber und Bastians nicht einig, Koffi war Nutznießer und chippte den Ball aus spitzem Winkel zum 0:2 (10.) in Netz. Was für ein Ballgefühlt, aber der 36-jährige Angreifer war immerhin auch schon in seiner langen sportlichen Vita beim AS Rom und SC Neapel unter Vertrag.
Doch das Spektakel setzte sich ungebremst fort. Isi Young dribbelte in den gegnerischen Strafraum und bereitet den Anschlusstreffer vorbildlich vor. Berlinski brauchte nur noch aus drei Metern vollenden zum 1:2 (13.).
Dann verlor Heber die Orientierung, aber Schnellbachers Ball parierte RWE-Keeper Golz (20.). Der Ball senkte sich nicht ins leere Tor. Glück für RWE.
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Aber Elversberg blieb effektiv. Nach einem Ballverlust der Rot-Weissen köpfte Schnellbacher das 3:1 (23.), und drei Minuten später fast die identische Szene: Ballverlust RWE, Flanke, Kopfball Schnellbacher Doppelpack: 1:4 (26.). Fehler im Spielaufbau, mangelnde Abstimmung - in der Essener Deckung stimmte es bis dahin überhaupt nicht
Das Spiel beruhigt sich nach dem Wahnsinnsstart. Nur Routinier Koffi hatte kurz vor der Halbzeit (44.) noch eine Chance, als er eine Hereingabe nicht kontrolliert abschließen konnte. Die RWE-Fans hatten zwar unverdrossen angefeuert, Pfiffe gab es dennoch für diese Vorstellung.
RWE-Trainer Dabrowski reagierte, nahm Harenbrock heraus und setzte Neuzugang Moritz Römling auf die linke Seite. Young rückte ein, in der Spitze spielten Ennali und Engelmann, der nach gut einer halben Stunde für den angeschlagenen Berlinski gekommen war.
Elversberg spaziert gegen RWE zum 5:1
Das Spiel plätscherte ein wenig dahin, ohne große Vorteile für eine Mannschaft, ohne Höhepunkte. Doch, noch einmal spazierte Elversberg durch die gegnerische Deckung und traf durch Sahin (83.) zum 1:5.
Der Unterschied war nur noch im Ergebnis erkennbar, und das zählt nun mal. Was für eine derbe Klatsche für Rot-Weiss zu Auftakt.