Essen. Rot-Weiss Essen ist zu einer harten Strafe verdonnert worden. Urteil weckt Zwiespalt und deckt gleichzeitig aber auch Probleme des Vereins auf.
Das Sportgericht hat den Daumen gesenkt. Rot-Weiss Essen hat verloren und ist zu einer harten Strafe verdonnert worden. Natürlich befeuert das Urteil die Diskussionen: Ist das Strafmaß gerecht und fair? Selbst RWE scheint da zu unterscheiden. Im Fall der Spielwertung werden die Essener höchstwahrscheinlich in die Revision gehen. Bei der Geldstrafe und der Tribünen-Sperre zeigen sie sich eher verständnisvoll. Die finanzielle Strafe schmerzt, aber nicht auszudenken, sollten diese Punkte, sofern sie bei Münster bleiben, das Titelrennen entscheiden.
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Es ist zweifellos eine bittere Stunde für die Rot-Weissen, weil sie im Grunde genommen gar nicht direkt verantwortlich gemacht werden können für den Spielabbruch. Der Sicherheitsbeauftragte des Verbandes hatte jedenfalls beim Ordnungs- und Sicherheitsdienst im Stadion nichts zu beanstanden. Kann man solche Vorfälle überhaupt verhindern? Wohl kaum. Und eine moderne Videoüberwachung hilft allenfalls, Täter schneller zu ermitteln, verhindern können auch sie nichts. Immerhin ist es eine Abschreckung.
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Rot-Weiss Essen ist wiederholter Wiederholungstäter
Die Statuen erlauben es dem Sportgericht, das Spiel so zu werten. Es ist wie immer Auslegungssache. Aber Richter Jung deutete den Beweggrund seiner Entscheidung an: Das Maß ist voll. RWE ist bei Ausschreitungen wiederholter Wiederholungstäter. Und jetzt auch noch mit Körperverletzung. Ergo: Es wurde ein Exempel statuiert. Egal, ob der Gastgeber alles getan hat, um den Täter zu stellen.
Rot-Weiss muss bluten, die potenziellen Übeltäter dürfte es kaum berühren. Es stört gewisse Leute einen Dreck, ob sie dem Verein schaden. Sie ziehen ihr Ding durch,weil sie es für sich geil finden und lassen sich vermutlich auch noch dafür feiern. Genau das prangert Marcus Uhlig an. Er hat es satt, dass die vermeintlichen Fans immer wieder die Arbeit torpedieren, das Image schädigen und sogar den Erfolg gefährden.
Öffentlichkeit sollte Gleichmacherei vermeiden
Rot-Weiss hat ein Problem und versucht, dem Herr zu werden. Doch die „Reinigung“ ist schwierig und ein langwieriger Prozess. Gleichwohl sollte sich die Öffentlichkeit vor einer undifferenzierten Gleichmacherei hüten. Die Rot-Weissen und ihre Fans engagieren sich in sozialen Dingen, sie halten zusammen und unterstützen ihren Klub vorbildlich. Sie sind in ihrer Treue einzigartig in der Liga. Rotzig, frech, so sieht man sich, bodenständig und kämpferisch - eben anders. Die Eklats und Verstöße lenken leider davon ab, die negativen Schlagzeilen dazu überschatten das positive Ganze. Schade. Denn so, wie es nun wieder für viele ausschaut, so ist Rot-Weiss Essen nicht.
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