Essen. Nach Dennis Grote fliegt auch der zweite Kapitän raus: Nach dem Heimsieg über Lippstadt bestätigte RWE die Suspendierung von Daniel Davari.
- Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen suspendiert seinen Kapitän Daniel Davari
- Der Torhüter war zuletzt nicht mehr die Nummer eins und war nicht zufrieden mit der Rolle als zweiter Torwart
- Gegen den SV Lippstadt stand Davari nicht im Kader, RWE siegte 4:0
Rot-Weiss Essen wirft Daniel Davari raus: RWE bestätigte mit einer Pressemitteilung am Dienstagabend nach dem 4:0-Heimsieg über den SV Lippstadt, was diese Redaktion vor Anpfiff berichtet hatte: Davari, bis vor wenigen Wochen die Nummer eins im RWE-Tor und auch Kapitän beim Titelanwärter, ist vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt. Davari fehlte gegen Lippstadt auf dem Spielberichtsbogen. Wie zuletzt stand die neue Nummer eins Jakob Golz im Tor, Raphael Koczor saß auf der Bank. Die Kapitänsbinde trägt seit einigen Wochen Verteidiger Daniel Heber.
Die Suspendierung hängt nach Informationen dieser Redaktion direkt zusammen mit Trainer Christian Neidharts Entscheidung, auf Golz statt Davari im Tor zu setzen. Der Kapitän soll für seine Versetzung ins zweite Glied absolut kein Verständnis aufgebracht und die Mannschaft nicht so unterstützt haben, wie es sich die Verantwortlichen vorstellen. Schlechte Stimmung kann RWE in dieser kritischen Phase ganz und gar nicht gebrauchen. Teamgeist ist mehr denn je gefordert.
Rot-Weiss Essen: Davari war nicht zufrieden mit seiner Rolle als Nummer zwei
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In der Mitteilung des Vereins vom Dienstagabend wird Sportdirektor Jörn Nowak zitiert: "Daniel Davari hat seine Rolle als Ersatztorhüter nicht so angenommen, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir sind fest davon überzeugt, dass seine Freistellung für alle Beteiligten die beste Lösung ist." Trainer Neidhart bekräftigte auf der Pressekonferenz nach dem Lippstadt-Spiel: Einen "Kapitän in der zweiten Reihe" stelle man sich anders vor.
Keine abwegige Entwicklung: Davari war mit seiner Rolle in den vergangenen Wochen sicherlich ganz und gar nicht zufrieden. Der erfahrene Keeper (34) war seit seinem Wechsel von RW Oberhausen nach Essen (2020) stets die unangefochtene Nummer eins bei den Rot-Weissen. Bis zum 1. April, als beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln II plötzlich Jakob Golz zwischen den Pfosten stand.
Rot-Weiss Essen: Jakob Golz hat sich den Platz im Tor gesichert
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Der „zweite Mann“ hatte schon einige Tage zuvor im Niederrheinpokal gegen den Oberligisten Spvg Schonnebeck (3:0) eine tadellose Leistung abgeliefert und bekam seine Chance in der Liga, die er beim 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln auch nutzte. „Gewonnen und zu Null, mehr kann man als Torwart nicht erreichen“, sagte Golz damals. Und seither hat er seine Nominierung stets gerechtfertigt trotz der relativ geringen Spielpraxis.
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Davari indes hatte seinen sportlichen Tiefpunkt bei der 0:2-Pleite von RWE bei RW Ahlen. Da machte er gleich bei beiden Gegentreffern eine unglückliche Figur. Der Routinier spielte dennoch drei Tage später in Wiedenbrück (1:0-Sieg), wirkte aber auch dort nicht immer souverän. Daraufhin entschied sich Trainer Christian Neidhart zum Wechsel.
Neidhart: Davari hat den Entschluss „sehr professionell“ aufgenommen
Neidhart betonte anschließend, dass der Schritt, Golz zur Nummer eins zu machen, „sehr hart“ für Davari sei. Der habe den Entschluss aber „sehr professionell“ aufgenommen. „Ich hoffe, dass er die Mannschaft weiterhin unterstützt – mit allem, was dazu gehört. Ich kann total verstehen, dass es bitter ist, in so einer Phase raus zu müssen“, sagte Neidhart damals. „Aber wir waren davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist, wir haben es sportlich entschieden.“
Ein Kuriosum am Rande: Nach Dennis Grote, der zum Jahresbeginn suspendiert worden war, nachdem er mit einem Wechsel zu Preußen Münster geliebäugelt hatte, wäre Daniel Davari der zweite Kapitän, der das „Schiff“ an der Hafenstraße innerhalb einer Saison vorzeitig verlassen müsste.
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