London. Yohansson Nascimento hat das 100-Meter-Finale der Armamputierten bei den Paralympics 2012 in London verloren. Und trotzdem ist der Brasilianer ein Gewinner. Der 24-Jährige stürzte nach 30 Metern und schleppte sich anschließend 90 Sekunden ins Ziel. 80.000 Zuschauer im Stadion feiern ihn dafür minutenlang.

90 Sekunden für 100 Meter und als Lohn Standing Ovations von 80.000 Zuschauern: Der Brasilianer Yohansson Nascimento hat bei den Paralympics in London am Donnerstag für einen bewegenden Moment gesorgt. Im 100-m-Finale der Armamputierten stürzte der 24-Jährige nach etwa 30 Metern und blieb, sich vor Schmerzen krümmend, auf dem Boden liegen.

Gebückt und ständig weinend

Als zwei Helfer kamen, um ihn aufzurichten, stand er auf, und ging die restlichen 70 Meter, gebückt und ständig weinend, bis ins Ziel. 10 Meter vor der Linie erhoben sich die Zuschauer von den Sitzen, als der tapfere Südamerikaner nach insgesamt 1:30,79 Minuten das Ziel erreichte, brach ohrenbetäuber Beifall aus. Nascimento brach im Ziel wieder zusammen und wurde in einem Rollstuhl aus dem Innenraum gefahren. (sid)