Sotschi. Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gibt es den ersten positiven Doping-Test: Das deutsche Team bestätigte Auffälligkeiten in einer A-Probe, wollte aber vor Analyse der B-Probe keinen Namen nennen. dpa-Informationen zufolge handelt es sich um Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle.
Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle ist nach dpa-Informationen bei den Winterspielen in Sotschi positiv auf ein verbotenes Mittel getestet worden. Das deutsche Team hatte zuvor ein von der Norm abweichendes Ergebnis der A-Probe bei einem deutschen Olympia-Teilnehmer bestätigt, will aber vor Analyse der B-Probe keinen Namen bekanntgeben.
Sachenbacher-Stehle war zuvor nicht für die Damen-Staffel an diesem Freitag nominiert worden. Die ehemalige Ski-Langläuferin war vor zwei Jahren zum Biathlon gewechselt. Im Massenstart-Wettbewerb von Sotschi lief sie als Vierte knapp an einer Medaille vorbei.
Während der Sotschi-Spiele ist es die erste positive Probe, die bekannt wird. Bei den Winterspielen 1972 in Sapporo war der deutsche Eishockeyspieler Alois Schloder mit dem Stimulanzmittel Ephedrin erwischt worden.
Falsche Medikation oder Doping?
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist am Donnerstagabend um 21.30 Uhr (Ortszeit) vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) informiert worden, dass die A-Probe eines Sportlers "ein von der Norm abweichendes Ergebnis erbracht" habe, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. Die Öffnung der B-Probe und die Anhörung vor der IOC-Disziplinarkommission seien noch für den Freitag vorgesehen. Danach will DOSB-Generaldirektor Vesper über den Stand des Verfahrens informieren. "Die Anhörung könnte am Nachmittag oder frühen Abend stattfinden", sagte er.
Die Meldung löste Spekulationen aus - zunächst vor allem über den Namen. Aber auch darüber, ob es sich um eine falsche Medikation bei der Erkrankung eines deutschen Athleten handelt oder es bewusstes Doping gewesen sein könnte.
Jeder deutsche Athlet wurde vor Sotschi unangemeldet getestet
Vor der Abreise nach Sotschi hatte Vesper gesagt, dass er sicher sei, dass die deutsche Mannschaft bei den Winterspielen sauber an den Start gehen würde. "Absolut, das ist unser Ziel", sagte er damals. Es seien nur Sportler nominiert, die nachweislich kontrolliert worden seien. Jeder nominierte Athlet wurde laut Vesper vor den Winterspielen noch einmal unangemeldet getestet, "weil wir nichts unversucht lassen wollen, um für sauberen Sport zu sorgen".
Das IOC hat bei den Winterspielen in Sotschi die Rekordzahl von 2453 Test bis zur Schlussfeier am 23. Februar vorgesehen. Ein Großteil der Urin- und Blutkontrollen ist bereits vorgenommen worden. Mehr als 50 Prozent der Tests werden außerhalb der Wettkämpfe durchgeführt. Bei den Winterspielen 2010 in Vancouver gab es einen Doping-Fall. (dpa)