Sotschi. Das Bild einer zerdepperten Badezimmertür in einem Hotelzimmer in Sotschi ging um die Welt. Verantwortlich zeichnete US-Bobfahrer Anthony Quinn, der sich eingeschlossen hatte. Nun steckte Quinn schon wieder fest - diesmal in einem Aufzug. Ein Pechvogel oder ein ganz cleveres Kerlchen?
Lange nichts von Johnny Quinn gehört. Der Mann aus Pennsylvania war vor den Winterspielen in Sotschi zumindest in Deutschland ein Nobody. Jetzt kennt ihn die ganze Welt. Vor vier Tagen kam der 30-Jährige, der in Sotschi für die USA im Bob sitzen wird, nicht aus seinem Badezimmer heraus.
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Dumm gelaufen, er hatte sich eingeschlossen und nichts ging mehr. Der frühere NHL-Profi der Green Bay Packers erinnerte sich daran, was er als Wide Receiver und Bob-Anschieber gelernt hat. Der 100-Kilo-Koloss schmiss sich vor die Tür und wuchtete sich in die Freiheit.
Vor zwei Tagen dann sein nächstes Abenteuer. Der studierte Kriminalwissenschaftler blieb in einem Aufzug stecken. Aber diesmal kam er auch mit roher Gewalt nicht weiter. Erst nach einem Notruf konnte Quinn aus seinem stählernen Gefängnis befreit werden. Das Bild, wie er vergeblich versucht, die Aufzugtür auseinander zu schieben, ging erneut durch das weltweite Netz. Zufall oder geschickte Selbstvermarktung?
Gefahr im Verzug
Ob er wirklich der Pechvogel in Person ist oder nur ein cleveres Kerlchen, wird sich beim Bob-Wettkampf in der nächsten Woche zeigen. Gefahren in der Eisrinne gibt es reichlich. Mir gibt eines zu denken: Der Mann hat am gleichen Tag Geburtstag wie ich. Keine Ahnung, wie meine Sterne stehen. Vorsichtshalber schließe ich mein Zimmer nicht mehr ab und nehme lieber die Treppe.