Sotschi. . Der ehemalige Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer wird am Donnerstag im 20-Kilometer-Einzel nicht dabei sein. Im Biathlon-Klassiker laufen Andreas Birnbacher, Daniel Böhm, Erik Lesser und Simon Schempp. Die Deutschen glauben an ihre Medaillenchance.
Zwei Rennen, keine Medaille - dennoch glaubt Biathlon-Bundestrainer Mark Kirchner an ein Happy End in Sotschi. "Das Vermögen dazu haben wir, zudem hatten wir bei diesen Wetterbedingungen fast immer schnelle Ski", sagte Kirchner, selbst dreimal Olympiasieger. Mut machte die durchweg starke Aufholjagd seiner Männer im Verfolgungsrennen bei Plusgraden. Simon Schempp verfehlte als Sechster die letzte Scheibe und die Medaille knapp. Schempp wird im Einzel am Donnerstag gemeinsam mit Erik Lesser sowie den in den Auftaktrennen pausierenden Andreas Birnbacher und Daniel Böhm wieder dabei sein.
"Andi Birnbacher und Daniel Böhm waren ja schon fix. Erik Lesser läuft, weil er im Verfolger Zweitschnellster in der Spur war und noch Punkte zur Qualifikation für den Massenstart benötigt", sagte Kirchner nach dem Abschlusstraining am Dienstag. Für Schempp und gegen Arnd Peiffer entschied er sich, weil der Uhinger in den ersten beiden Rennen jeweils bestplatzierter Deutscher war und beim wahrscheinlich tiefen Geläuf Vorteile gegen Peiffer wegen des geringeren Gewichts hat.
Pfeiffer hatte die Entscheidung erwartet
Peiffer, der Sprint-Weltmeister von 2011, hatte die Entscheidung schon nach dem Verfolgungsrennen am Montag erwartet, sieht darin aber keinesfalls eine Ausbootung. "Es war ja klar, dass zwei von uns nicht laufen können. Wir sind ein prima Team, liegen leistungsmäßig sehr eng zusammen. Ich würde zwar gerne starten. Aber so ist es auch okay", sagte der Niedersachse.
Das Dienstag-Training nutzte vom deutschen Quartett nur Daniel Böhm. Peiffers WG-Partner in Oberhof lief zehn Kilometer fast im Wettkampftempo und verfehlte dabei nur eine der 20 Scheiben - im Rennen wäre das eine Strafminute gewesen. Andi Birnbacher hatte seine schnelle Trainingseinheit als harte Wettkampf-Vorbereitung bereits tags zuvor absolviert. "Das ist auch notwendig, damit sie sich auf die anspruchsvollen Strecken einstellen können", begründete Kirchner.
Dass die Belastung durch die sechs Rennen in 15 Tagen auf den sehr anspruchsvollen Strecken zu groß werden könnte, befürchtet der dreimalige Olympiasieger von Albertville und Lillehammer nicht. Ganz im Gegenteil: "Wir waren in diesem Winter jeweils in der letzten Woche der beiden Weltcup-Trimester, also in Le Grand Bornand und Antholz, am besten. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eine gute Grundlage gelegt haben und dies in der zweiten Woche auch so wird", meinte Kirchner.
Konkrete Trainingspläne gegen den Schlendrian
Er hat seinen Männern, die am Donnerstag nicht dabei sind, konkrete Trainingspläne geschrieben, damit kein Schlendrian einzieht. Peiffer, der wie Schempp wegen der Weltcup-Platzierungen unter den ersten 15 bereits für den Massenstart am Sonntag qualifiziert ist, hat nun fünf Tage Pause. Für Christoph Stephan wären es sogar elf Tage bis zur abschließenden Staffel, für die er sich fit halten muss. (dpa)