Sotschi. Die deutschen Starter sind zum Olympia-Auftakt bei der Medaillenvergabe leer ausgegangen. Norwegens Biathlon-Oldie Ole-Einar Björndalen feierte seinen insgesamt siebten Olympiasieg. Auch Marit Björgen und Sven Kramer gelangen Favoritenerfolge. Alle deutschen Hoffnungen ruhen auf Rodler Loch.

Die leisen Hoffnungen auf eine Medaille gleich am ersten Wettkampftag der Winterspiele in Sotschi haben sich für das deutsche Olympia-Team nicht erfüllt. Eisschnellläufer Patrick Beckert über 5000 Meter und die Biathleten im 10-Kilometer-Sprint verfehlten Edelmetall deutlich. Als beste Langläuferin belegte Nicole Fessel im Skiathlon den 14. Platz. Die Stars zum Auftakt der Spiele waren der niederländische Eisflitzer Sven Kramer sowie die norwegischen Asse Marit Björgen und Ole-Einar Björndalen.

Der 40-Jährige triumphierte im Sprint der Biathleten und feierte den siebten Olympiasieg seiner Karriere. Mit einem weiteren Triumph im Verfolgungsrennen am Montag würde Björndalen seinen Landsmann Björn Dählie als erfolgreichsten Winter-Olympioniken der Geschichte ablösen. Silber ging an Dominik Landertinger aus Österreich. Als bester deutscher Starter erreichte Simon Schempp als 15. das Ziel.

Norwegen bislang Spitze der Länderwertung

Erste Langlauf-Siegerin in Sotschi wurde Björndalens Landsfrau Björgen. Die 33 Jahre alte Top-Favoritin war über je 7,5 Kilometer in der klassischen und der freien Technik nicht zu schlagen und gewann ihr viertes Olympia-Gold. Silber holte die Schwedin Charlotte Kalla.

Angeführt von Favorit Kramer, der über 5000 Meter seinen Olympiasieg von Vancouver wiederholte, feierten die niederländischen Eisschnellläufer zum Auftakt der Spiele einen Dreifacherfolg. Jan Blokhuijsen und Jorrit Bergsma auf den Plätzen zwei und drei machten den totalen Oranje-Triumph perfekt. Dem Erfurter Beckert fehlten auf Platz acht rund viereinhalb Sekunden zu Edelmetall.

Olympiasiegerin im Wettbewerb auf der Buckelpiste wurde am Abend Ski-Freestylerin Justine Dufour-Lapointe aus Kanada vor ihrer älteren Schwester Chloe. Laura Grasemann verpasste das Finale der besten 20. Das erste Gold der Spiele hatte sich am Morgen US-Snowboarder Sage Kotsenburg bei der Olympia-Premiere im Slopestyle gesichert. Silber holte der Norweger Staale Sandbech. Deutsche Snowboarder waren nicht am Start.

Nach fünf von 98 Entscheidungen setzte sich Norwegen mit zweimal Gold sowie je einmal Silber und Bronze an die Spitze der Länderwertung.

Gold-Hoffnung Geisenberger dominiert weiter im Training

Klar auf Goldkurs im olympischen Rodel-Wettbewerb liegt Felix Loch. Nach zwei von vier Läufen setzte sich der Vancouver-Sieger mit fast drei Zehntelsekunden vor dem Russen Albert Demtschenko an die Spitze. Medaillenhoffnungen weckten auch die deutschen Skispringer, die sich in Mannschaftsstärke für das Finale von der Normalschanze am Sonntag qualifizierten. Severin Freund gelang gemeinsam mit dem Österreicher Gregor Schlierenzauer der weiteste Satz des Tages.

Auch interessant

Gold-Hoffnung Natalie Geisenberger dominierte auch das zweite Training der Rodlerinnen. Die Weltmeisterin fuhr in der Olympia-Eisrinne in beiden Übungsläufen Bestzeit. Dagegen kam Tatjana Hüfner einmal mehr nicht mit der anspruchsvollen Bahn zurecht. Wegen einer Erkältung muss Ulrike Gräßler um ihren Start bei der Olympia-Premiere der Skisprung-Damen bangen.

Die deutschen Eiskunstläufer verfehlten als Achte nach dem Kurzprogramm das Finale im neuen olympischen Teamwettbewerb. Nur die besten fünf der zehn Nationen dürfen ihre Küren vortragen. Die viermaligen Paarlauf-Weltmeister Aljona Savchenko und Robin Szolkowy tauschten für den Kampf um Gold kurzfristig ihr Kurzprogramm aus. Mit einer Kurzversion der Weltmeister-Kür 2011 zum "Rosaroten Panther" werden die Chemnitzer am Dienstag antreten.

Ski-Star Bode Miller scheint für den ersten Höhepunkt der alpinen Wettbewerbe bestens gerüstet. Im Abschlusstraining zur Olympia-Abfahrt am Sonntag untermauerte er seine Goldambitionen. Bei den Damen war die Schweizerin Dominique Gisin die Schnellste. Maria Höfl-Riesch verzichtete wie viele Spitzenfahrerinnen auf die Übungsfahrt und legte stattdessen eine Slalom-Einheit ein. (dpa)