Essen. Die Funktionäre des Deutschen Olympischen Sportbundes haben die erste Klippe in Sotschi umschifft: Warum die Entscheidung für Maria Höfl-Riesch als Trägerin der Fahne bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele richtig und klug ist. Ein Kommentar.
In die erste Falle der Olympischen Winterspiele von Sotschi sind die Funktionäre des Deutschen Olympischen Sportbundes schon mal nicht getappt. Sie haben sich für Maria Höfl-Riesch als Fahnenträgerin für die Eröffnungsfeier entschieden.
Alles richtig gemacht. Maria Höfl-Riesch ist sportlich eine der erfolgreichsten Athletinnen des Teams, sie verfügt über eine Olympische Geschichte, und sie genießt internationales Ansehen.
Es gibt einige Athleten in der deutschen Mannschaft, die diese Kriterien ebenfalls erfüllen würden. Aber es kann eben nur einen oder eine geben.
Zur engeren Wahl der Funktionäre zählte auch Claudia Pechstein. Die 41-jährige Eisschnellläuferin sammelt Medaille um Medaille, aber sie ist umstritten. Mit ihren Kolleginnen gab es in der Vergangenheit jede Menge Zoff, dazu die Dopingsperre. Diese Sperre beruhte nicht auf einer positiven Probe, sondern auf Indizien aus ihrem Blutbild. Es gibt darum juristische Streits, die sich bis heute hinziehen.
Pechstein polarisiert zu sehr
Pechstein, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten nicht immer wirklich dezent auftritt, polarisiert durch ihre Art und durch ihren Doping-Streit vor Gericht. Aus diesen Gründen wäre sie eine schlechte Wahl als Fahnenträgerin gewesen.
Schon bei der Eröffnungsfeier von Sotschi, bei der sich die Jugend der Welt treffen soll, hätte es Negativ-Schlagzeilen über das deutsche Team gegeben. Auch daher war die Entscheidung für Maria Höfl-Riesch richtig.