Die Kanu-Erfolge sind kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis sehr gut durchdachter Planung. Der Deutsche Kanu-Verband setzt auf Zentralisierung und ein knallhartes Qualifizierungssystem. Andere Verbände einiges von den Kanuten lernen.

Alle vier Jahre tritt der Kanusport aus dem Schatten. Auch bei den Sommerspielen in London polieren die Kanuten die deutsche Medaillenbilanz kräftig auf. Die Kanu-Erfolge sind kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis sehr gut durchdachter Planung. Auch wenn man die Sportarten nicht eins zu eins miteinander vergleichen kann, können andere Verbände einiges von den Kanuten lernen.

Der Deutsche Kanu-Verband setzt auf Zentralisierung und ein knallhartes Qualifizierungssystem. So trainieren beispielsweise viele der besten Canadier-Fahrer in einer Gruppe. Auch die aktuellen Olympiasieger Sebastian Brendel, Peter Kretschmer und Kurt Kuschela wurden täglich im Training gefordert. Und so wird es auch bleiben. Wer sich zu viel ausruht, merkt schon im Training, dass die anderen an ihm vorbeiziehen.

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Und nur die Besten fahren zu Olympia. Freifahrtkarten gibt es nicht. Kretschmer/Kuschela mussten in der nationalen Qualifikation die amtierenden Weltmeister Wylenzek/Holtz ausschalten. Das war bitter für das erfahrene Duo, denn wie Peter Kretschmer zugibt, hätten auch die Verlierer der deutschen Qualifikation möglicherweise in London Gold geholt. Aber da es nur einen Startplatz gibt, sind die Potsdamer zu Olympia gefahren. Der Verband hat alles richtig gemacht, gegen Gold gibt es keine Argumente.