Eaton Dorney. . Der deutsche Doppelvierer hat die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in London gewonnen und sein Trauma von der verlorenen WM 2011 besiegt. Das Boot des WM-Zweiten mit Schlagmann Tim Grohmann, Philipp Wende, Lauritz Schoof und Karl Schulze beherrschte das Feld von Beginn an und gewann mit einer Bootslänge Vorsprung vor den Favoriten aus Kroatien.

Der Männer-Doppelvierer hat dem deutschen Team die fünfte Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in London beschert. Karl Schulze (Dresden), Philipp Wende (Wurzen), Lauritz Schoof (Rendsburg) und Tim Grohmann (Dresden) siegten nach einer eindrucksvollen Leistung bei der olympischen Ruder-Regatta auf dem Dorney Lake mit einer Länge Vorsprung auf den WM-Dritten Kroatien. Bronze ging an Weltmeister Australien.

Nach der Zieldurchfahrt lagen sich die vier deutschen Modellathleten überglücklich in den Armen, während die geschlagene Konkurrenz vollkommen fertig auf ihren Rollsitzen hockte. 'Wir sind die Geilsten', brüllte Schulze nach dem Triumph.

Für den Deutschen Ruderverband (DRV) war es nach dem Gold für den Deutschland-Achter und dem Silber für den Frauen-Doppelvierer die dritte Medaille in London. Vor vier Jahren in Peking hatte der erfolgsverwöhnte DRV mit einer Silber- und einer Bronzemedaille das schlechteste Ergebnis seit 52 Jahren eingefahren.

Gold nach Ansage

Für den Doppelvierer war die mitreißende Goldfahrt auch Wiedergutmachung für die WM-Vorstellung im vergangenen Jahr im slowenischen Bled. In Führung liegend blieb Schoof damals mit dem Ruderblatt wenige Meter vor dem Ziel im Wasser hängen, sodass Australien am schlingernden deutschen Boot noch vorbeizog und mit einem Vorsprung von 21 Hundertstelsekunden den WM-Titel gewann. Bei den deutschen Ruderern flossen nach WM-Silber damals bittere Tränen der Enttäuschung-

"Gold hätte die Krönung sein können. Aber mit dem Frust kann uns die Steigerung 2012 gelingen. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr reicht", hatte Schlagmann Grohmann im September 2011 gesagt. Es reichte in einer beeindruckenden Art und Weise.

Bei ungünstigen äußeren Bedingungen mit Wind und Regen setzte sich das deutsche Boot direkt an die Spitze und kontrollierte das Rennen. Die Kroaten starteten zwar immer wieder Angriffe, doch sie kamen ab der Hälfte der Strecke nie mehr in Schlagdistanz. Mit kraftvollen Schlägen und sauberer Technik fuhr der deutsche Doppelvierer dem Ziel vor den 25.000 Zuschauern entgegen. (sid)