London. Marcel Nguyen gewann am Mittwoch völlig überraschend im olympischen Mehrkampf die Silbermedaille. Mit 91,031 Punkten holte er in der North Greenwich Arena von London damit das erste deutsche Edelmetall in der Königsdisziplin seit 76 Jahren.

Sensation in Silber - ein wie entfesselt turnender Marcel Nguyen war der viel bessere Fabian Hambüchen. Der 24-Jährige gewann am Mittwoch völlig überraschend im olympischen Mehrkampf die Silbermedaille. Mit 91,031 Punkten holte er in der North Greenwich Arena von London damit das erste deutsche Edelmetall in der Königsdisziplin seit 76 Jahren.

Nur der dreimalige Weltmeister Kohei Uchimura war diesmal noch zu stark für den Unterhachinger, der seinen Erfolg kaum fassen konnte. Der Japaner sammelte 92,690 Zähler und gewann letztlich ungefährdet, Bronze ging an Danell Leyva aus den USA (90,698).

Hambüchen nicht in Form

Sogar am Reck war Hambüchen diesmal nicht in Form und musste das Gerät vorzeitig verlassen. Der Wetzlarer hatte nach zwei Patzern am Seitpferd und einem Sturz beim Sprung den internen Vergleich mit Nguyen schnell verloren. Am Ende fand sich der ehemalige Reck-Weltmeister mit 87,765 Punkten auf einem enttäuschenden 15. Platz wieder.

Nach solidem Beginn am Boden warf Hambüchen das gefürchtete Seitpferd zwar nicht ab, aber im Zwischenklassement bis auf Rang 22 weit zurück. Gleich zu Beginn seiner Übung missriet ihm die Schere in den Handstand, auch der Abgang war unsauber. Zwar protestierte die deutsche Mannschaftsleitung umgehend gegen die niedrige Bewertung von 13,266 Punkten, doch der Einspruch wurde abgewiesen. (sid)