London. Unser Reporter Ralf Birkhan ist in London, der Stadt der Olympischen Spiele, und schreibt in seiner Kolumne “Daily Mail“ über seine Erlebnisse. Er hat eine Ahnung, warum bei den Olympischen Spielen fast nur Weiße schwimmen.

In der Nacht, in der in London der große Regen begann, aß ich Fish and Chips. Fische sind mir nur auf dem Teller geheuer. Der Weiße Hai im Kino, Muränen in Korallenriffen, Silberfische im Badezimmer: Mag ich alles nicht. Ich mag auch keine Badehosen. Ich bin in guter Gesellschaft, Afrika steht hinter mir.

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© WAZ FotoPool

Im Film „White men can’t jump“ wird klar, warum das US-Basketballteam in London aus elf Schwarzen und nur einem Weißen besteht. Wir Milchschnitten können einfach nicht springen. Ich warte auf den Film „Black men can’t swim“.

Bei Olympia schwimmen fast nur Weiße. Einer der Experten am Beckenrand hat behauptet: Menschen mit dunkler Hautfarbe hätten schwere Knochen. Das halte ich für dummes Zeug. Die Jungs aus Schwarzafrika und der Karibik sind einfach zu cool fürs Schwimmen. Es wäre albern, wenn sich die schnellsten Läufer der Welt im Wasser abstrampeln würden, während Trainer mit dicken Bäuchen gemütlich am Beckenrand nebenher spazieren.

Wassersport, der cool ist, treibt man nicht im Wasser, sondern auf dem Wasser: Wellenreiten! Und für die spektakulärste Sportart im Olympischen Aquatics Centre bräuchte man das Wasser schon gar nicht: Turmspringen. Alles geschieht in der Luft. Gut, Wasser ist wichtig für die Landung. Aber von mir aus könnten sie das Becken auch mit etwas anderem füllen.

Zum Beispiel mit Rahmspinat.