Essen. ARD-Mann Carsten Sostmeier schwafelte beim Gold der Vielseitigkeitsreiter in London davon, dass „zurückgeritten“ werde. Kurz darauf musste er sich für die peinliche Entgleisung entschuldigen. Ein Kommentar.
Um mit einem Kalauer anzufangen: Jungejunge, da hat sich Carsten Sostmeier in der ARD übel vergaloppiert. „Seit 2008 wird zurückgeritten“, platzte es aus dem NDR-Mann heraus. Geht’s noch?
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Sostmeier kommentierte gestern live das deutsche Gold im Vielseitigkeitsreiten. Dazu muss man wissen, dass einem deutschen Team 2004 bei Olympia der sicher geglaubte Sieg nach Protesten anderer Nationen aberkannt worden war. Beim ARD-Mann führte das gestern zu folgendem Ausbruch: „Aber dann kamen ja die Franzosen, die Briten, die Amerikaner, und am grünen Tisch haben sie uns die Goldmedaille mit einer fragwürdigen Entscheidung weggerissen, und das haben sich die Deutschen gemerkt, denn seit 2008 wird zurückgeritten. Wir holen uns Gold zurück, gnadenlos.“
Sostmeier sollte das Denken besser den Pferden überlassen
Mal abgesehen vom chauvinistischen Dumpfbacken-Ton: Adolf Hitler hatte vor dem Reichstag am 1. September 1939 den deutschen Überfall auf Polen mit den Worten „Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!“ verkündet.
Carsten Sostmeier hat sich gestern noch entschuldigt, wenigstens das. Und erklärt, er habe nicht für Irritationen sorgen wollen. Welche Irritationen? Der Fall ist doch klar: Wenn’s mit dem Nachdenken nicht klappt, sollte man es vielleicht tatsächlich den Pferden überlassen.