Duisburg. Es soll ein Duisburger Fußball-Fest werden. Die Zebras treffen am Freitag in der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena auf RWO.
Für solche Abende ist Dietmar Hirsch Trainer geworden, auch für diesen besonderen Kitzel hatte sich der heute 53-Jährige nach der vergangenen Saison mit viel Leidenschaft um den Job beim MSV Duisburg bemüht. Auf die Zebras wartet am Freitagabend der bisherige Höhepunkt der Saison. Um 19.30 Uhr trifft Fußball-Regionalligist MSV Duisburg in der Schauinsland-Reisen-Arena auf den Nachbarn Rot-Weiß Oberhausen (live im Ticker der Redaktion). Das Stadion ist mit 27.117 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft. Dietmar Hirsch freut sich auf einen emotionalen Abend: „Das setzt dem Ganzen die Krone auf.“
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Die Zebras schwimmen seit Saisonbeginn auf einer Euphoriewelle, die nach dem krachenden Abstieg aus der 3. Liga nicht selbstverständlich war. Mit der Partie am Freitagabend wird der Zuschauerschnitt der Duisburger auf 16.534 Besucher pro Spiel anwachsen. Damit ist der MSV nicht nur in der West-Liga, sondern bundesweit die Ausnahme-Erscheinung auf Regionalliga-Ebene. Der Support von den Rängen erdrückte die Duisburger Mannschaft bislang nicht. Hirsch geht davon aus, dass die vollen Ränge – „Wir wissen, dass rund 90 Prozent der Zuschauer in Blau-Weiß im Stadion sein werden“– das Team weiter beflügeln wird. „Wir werden das genießen und alles raushauen“, verspricht der Coach.
Hirsch wird die Atmosphäre mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Seitenlinie genießen können. Auch am Donnerstag gab es vom Westdeutschen Fußball-Verband noch keine Mitteilung zum Einspruch gegen die Entscheidung, nach der der Duisburger Trainer im Zuge seiner Roten Karte aus dem Gütersloh-Spiel auch für ein zweites Spiel gesperrt ist. Der 53-Jährige hatte das erste Spiel im neuen Jahr bei Türkspor Dortmund am vergangenen Sonntag von der Tribüne des Hagener Ischelandstadions aus verfolgt. Auf Nachfrage der Redaktion teilte der Verband am Donnerstag lediglich mit, dass es sich weiterhin um ein laufendes Verfahren handelt und eine Entscheidung noch aussteht. Wann die Damen und Herren tagen, ist nicht bekannt. Im Extremfall könnte Hirsch noch am Freitag den blauen Brief erhalten. Das gilt aber als wenig wahrscheinlich.
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„Es wäre ein Ausrufezeichen, wenn wir einen Konkurrenten weiter distanzieren können.“
Nicht nur der Derby-Charakter wird das Spiel am Freitag prägen, sondern auch die Tabellensituation. Es ist ein Spitzenspiel: Der Erste trifft auf den Zweiten. Rot-Weiß Oberhausen kletterte am vergangenen Spieltag durch den 3:2-Sieg gegen den Wuppertaler SV und den Patzer von Fortuna Köln (1:1 gegen den 1. FC Bocholt) auf den zweiten Rang. „Wir sehen Oberhausen allein schon aufgrund der Tabellensituation als großen Konkurrenten“, sagt Dietmar Hirsch. Ein Derbysieg wäre für den Coach keine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen, aber es wäre „ein Ausrufezeichen, wenn wir einen Konkurrenten weiter distanzieren können.“ Aktuell beträgt der Rückstand der Kleeblätter auf die Zebras sieben Punkte. Borussia Mönchengladbach II und der SC Fortuna Köln, der noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat, folgen mit acht Zählern Rückstand auf den MSV.
Auch Neuzugang Maximilian Dittgen glaubt, dass ein Derbysieg dem Team einen zusätzlichen Schub geben würde. Der 29-Jährige ließ in dieser Woche keine Zweifel daran aufkommen, dass er den künftigen Weg des Teams auf dem Platz entscheidend mitgestalten möchte. Der Ex-Ingolstädter kam in der vergangenen Sonntag in Hagen, zwei Tage nach seiner Verpflichtung, in den letzten Minuten als Einwechselspieler zum Einsatz. Auch die Zugänge Dennis Willms und Thilo Töpken, dem prompt ein Tor gelang, stellten unter Beweis, dass sie bereit für umfangreichere Aufgaben sind.
Natürlich lässt Dietmar Hirsch offen, wer das Vertrauen für die Startformation erhält. „Möglich ist immer alles“, lässt sich Hirsch nicht in die Karten schauen. Der Fußball-Lehrer freut sich darüber, dass ihm nun „extrem viele Alternativen“ bieten. Hirsch: „Der Kader ist qualitativ besser und breiter geworden.“
Die Oberhausener würdigt Hirsch als „einen sehr guten Gegner, der hoch presst und mutig spielt“. Gemeinsam mit Mönchengladbach II stellt RWO die erfolgreichste Offensive der Liga. Beide Teams erzielten bislang jeweils 42 Tore. Der MSV muss sich aber nicht verstecken: 40 Zebra-Treffer stehen bislang zu Buche.
So will der MSV spielen
MSV – Rot-Weiß Oberhausen
Tor: Max Braune.
Abwehr: Joshua Bitter, Tobias Fleckstein, Alexander Hahn, Can Coskun.
Mittelfeld: Florian Egerer, Jakob Bookjans – Simon Symalla, Steffen Meuer, Max Dittgen.
Angriff: Malek Fakhro.