Duisburg. Der Run auf die Derby-Tickets nimmt kein Ende. Trotzdem wird der MSV nicht den Regionalliga-Rekord knacken - aus einem einfachen Grund.

Am Dienstagnachmittag bestätigte Niklas Ehrmuth, der stellvertretende Pressesprecher des MSV Duisburg: „Es gibt noch Karten.“ Bis dahin waren mehr als 22.000 Tickets für das Derby in der Fußball-Regionalliga zwischen den Zebras und dem Nachbarn Rot-Weiß Oberhausen verkauft. Am Freitag, 31. Januar, um 19.30 Uhr begegnen sich die „Lieblingsfeinde“ zum Rückspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena.

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Viele Karten für das Topspiel zwischen dem Tabellenersten aus Duisburg (42 Punkte) und dem Tabellenvierten aus der Nachbarstadt (35 Punkte) können es nicht mehr gewesen sein. Insgesamt 25.000 Eintrittskarten gingen in den Verkauf. 2800 stellte der MSV dem Gast aus Oberhausen zur Verfügung. Von den mehr als 22.000 abgesetzten Tickets waren 1000 für Fans von RWO reserviert. Macht in Summe etwa 1000 freie Plätze, zum Beispiel in Block 18, Gebag-Block und auf der Sparkassentribüne. Am Montagvormittag hatten die Zebras den Vorverkauf für die Partie gestartet. Es besteht wenig Zweifel, dass zum ersten Heimspiel im neuen Jahr die Hütte randvoll sein wird.

Die Arena fasst theoretisch 31.000 Zuschauer. Dass nicht alle Plätze besetzt werden, erklärt Niklas Ehrmuth mit dem Sicherheitskonzept. Um die notwendige räumliche Trennung zwischen MSV- und RWO-Fans herzustellen, gehen Blöcke auf der Südseite des Stadions nicht in den Verlauf. Die Begegnung gilt als „rotes Spiel“, also als eine Partie mit erhöhten Sicherheitsanforderungen. Die Meidericher lassen deshalb etwa 6.000 Plätze frei.

Im Hinspiel landeten Max Braune und Leon Müller (von links) mit dem MSV vor ebenfalls vollen Rängen in Oberhausen einen 2:0-Sieg.
Im Hinspiel landeten Max Braune und Leon Müller (von links) mit dem MSV vor ebenfalls vollen Rängen in Oberhausen einen 2:0-Sieg. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Ob Oberhausen sein Kontingent ausschöpft, ließ sich am Mittwoch noch nicht sagen. Ein Teil der Karten wird dort ganz klassisch in der Geschäftsstelle verkauft. Was man sagen kann, auf mögliche Rückläufer haben MSV-Fans keinen Zugriff. Aber, echte RWO-Fans wollen ohnehin sicher beim Derby dabei sein. Und das sind mehr als 2800.

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Der Run auf die Tickets fand dieses Mal vor allem virtuell statt. Bis zum Vormittag hatten die Meidericher bereits mehr als 21.000 Karten abgesetzt. Nur 500 davon verkaufte der Zebra-Shop. Alle anderen Zebra-Freunde buchten online. Schlangen vor dem Zebra-Shop wie in der vergangenen Saison vor dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen gab es dieses Mal nicht.

MSV ist bei den Zuschauern eine Klasse für sich

Der Winterhit wirkt sich auf den Zuschauerschnitt des MSV aus. Zu den bisherigen neun Heimspielen kamen insgesamt 15.359 Besucher. Mit dem RWO-Spiel sind es dann fast 1000 Fans pro Heimspiel mehr. Die Meidericher überbieten damit ihren Saisonrekord von 18.058 Gästen beim ersten Auftritt vor eigenem Publikum gegen Türkspor Dortmund am 3. August des Vorjahres. Ohnehin sind die Meidericher, was das Zuschauerinteresse angeht, eine Klasse für sich.

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Auf Platz zwei in der Tabelle steht Rot-Weiß Oberhausen mit 4092 Fans pro Spiel. An der guten Bilanz hat der MSV seinen Anteil. Zum Hinspiel, das die Meidericher 2:0 gewannen, brachten sie 6000 Fans mit. 14.000 Zuschauer füllten damals das Niederrhein-Stadion bis zum Rand. Platz drei in der Publikumstabelle belegt übrigens der KFC Uerdingen. Mehr als 3400 verkaufte Karten pro Spiel verhinderten nicht, dass der Nachbar Insolvenz anmelden muss.

In der Allzeit-Bestwertung wird sich das Derby am 31. Januar nicht unter den Top-Drei einordnen. Alemannia Aachen feierte seine Heimsiege in der vergangenen Saison regelmäßig vor mehr als 25.000 Zuschauern. MSV-Trainer Dietmar Hirsch war dabei, als der Tivoli seinen Saisonrekord meldete. 30.034 Zuschauer feierten am 27. April 2024 die Rückkehr in die 3. Liga. Gegner war damals Hirschs 1. FC Bocholt. Seine Mannschaft gewann mit 2:1 auf dem Tivoli. Mithin: Ein großer Rückhalt sichert allein nicht den Sieg. Aachen hält auch den Allover-Rekord am 7. Februar 2015 im Spiel gegen Rot-Weiss Essen mit 30.313 Fans.

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Nebenbei: Der große Andrang sollte sich nicht nur auf das Sicherheitskonzept, sondern auch auf die Verkehrsplanungen auswirken. Beim Länderspiel der Frauen gegen Australien im Oktober verpassten einige Zuschauer den Anpfiff, weil sie im Anreisestau standen. Damals kamen 25.500 Zuschauer zu der Partie.