Duisburg. Bei der Geberrunde am 6. Dezember will der MSV mit einem strategischen Konzept punkten. Klar ist: Überleben geht langfristig nur im Profifußball.
Marcus Wittig steht seit September 2019 an der Spitze des Aufsichtsrates der MSV Duisburg KGaA, die bei den Zebras für den Profifußball verantwortlich ist. Das MSV-Thema „finanzieller Lückenschluss“ ist für den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) seitdem im Jahreskalender fest verankert – so wie Geburtstage, Ostern und Weihnachten. Nun geht es beim MSV Duisburg, mittlerweile nur noch ein Fußball-Regionalligist, schon wieder um einen Lückenschluss, um die Liquidität zu sichern. Auch wenn die Lage ernst ist: Diesmal soll nicht nicht nur das Geld im Fokus stehen. „Wir gehen mit einer strategischen Zielsetzung in die anstehenden Gespräche“, so Wittig gegenüber der Redaktion.
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Wie berichtet, laden Oberbürgermeister Sören Link, MSV-Geschäftsführer Michael Preetz und Vereinschef Christian Stiefelhagen am 6. Dezember zu einer Geberrunde ein. Der MSV benötigt frisches Geld, um die Finanzierung der gesamten Saison sicherzustellen. Dies bestätigte Michael Preetz in einem Gespräch mit der Redaktion am Montag. Bis zum Jahresende sei die Liquidität allerdings gesichert, wie der Geschäftsführer in diesem Zusammenhang bekräftigte. Wie Preetz unterstreicht auch Marcus Wittig, dass der MSV Duisburg aus dem ewigen Kreislauf der Lückenschlüsse ausbrechen muss. Er möchte diese festen Termine aus seinem Jahreskalender streichen.
„Wichtig ist, dass man einen klaren Plan erarbeitet, wie man in den Profifußball zurückkehren kann.“
Auch Marcus Wittig sieht den sportlichen Erfolg für einen Klub in der Größenordnung des MSV mit den entsprechenden Strukturen eines Profivereins als Schlüssel für den Weg aus der nun schon lange anhaltenden Krise. Auf Dauer kann der Klub unterklassig nicht bestehen. „Das Ziel muss die 2. Bundesliga sein“, sagt der Aufsichtsratschef. Das entsprechende Konzept sei derzeit in der Mache. Michael Preetz will das Papier in der Geberrunde am 6. Dezember präsentieren. Marcus Wittig ist sich sicher, dass Preetz die Runde dann entsprechend emotional mitnehmen kann. Wittig: „Wichtig ist, dass man einen klaren Plan erarbeitet, wie man in den Profifußball zurückkehren kann.“
Wittig sieht alle MSV-Gremien in einem Boot
Mit der neuen strategischen Ausrichtung soll es diesmal eben nicht nur darum gehen, Lücken zu schließen. Marcus Wittig spricht von einem „sehr weitsichtigen Ansatz.“ Bei der Geberrunde gehe es nicht nur um Finanzen, sondern auch um Transparenz. Bereits im Mai hatte Michael Preetz in ähnlicher Runde den Partnern des MSV seine Vorstellungen dargelegt. Der Ex-Nationalspieler ist zuversichtlich, dass die Sponsoren auch knapp sieben Monate später weiterhin bei der Stange bleiben. Der Austausch soll künftig regelmäßig stattfinden – und das mittelfristig nicht mehr im Krisenmodus.
Marcus Wittig hebt hervor, dass alle Gremien des Klubs die neue Ausrichtung mittragen wollen. „Der neue Vorstand hat dafür gesorgt, dass alle Gremien ein gemeinschaftliches Miteinander pflegen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende.