Duisburg/Hamminkeln. Zebras lassen auch beim Auftakt im Niederrheinpokal bei Blau-Weiß Dingden die Null stehen. Joshua Bitter meldet sich zurück.
Der Pokalauftakt bescherte dem Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg viele Tore und wenige Erkenntnisse. Nach dem 9:0 (1:0) vor 3000 Zuschauern über den Landesligisten Blau-Weiß Dingden räumte MSV-Trainer Dietmar Hirsch ein: „Jedes Spiel ist irgendwo eine Vorbereitung und bringt uns weiter.“ Er fügte jedoch mit Blick auf das nächste Gastspiel in der vierten Klasse bei der zweiten Mannschaft des SC Paderborn 07 (Freitag, 19 Uhr, Home-Deluxe-Arena) hinzu: „Aber ich weiß nicht, ob das riesige Aufschlüsse gibt für Freitag. Da haben wir schon vorher Ideen im Kopf gehabt.“ Am Nachmittag wussten die Zebras, auf wen sie in der zweiten Runde treffen. Es kommt zum Duisburger Klassiker. Der MSV spielt beim Landesligisten Hamborn 07.
Zu den Einsichten nach dem Auftaktsieg im Niederrheinpokal gehörte: Jonas Michelbrink kann 90 Minuten spielen. Der Mittelfeldspieler, der den Zebras zu mehr Spielkultur im Ballbesitz verhelfen kann und soll, ging in Dingden über die volle Strecke. Nach seiner Virusinfektion und der Einwechslung beim 2:0 über Hohkeppel war das Pokalspiel der erste Ausdauertest. Hirsch: „Er hat ein gutes Spiel gemacht und zwei Tore geschossen.“
Dann sprach Hirsch schnell über einen anderen Mann, der wieder dran ist: Joshua Bitter. Als bereits alles verloren war in der vergangenen Saison, hatte sich der 27-jährige Rechtsverteidiger in Lübeck am Knie verletzt. Die Vorbereitung auf die neue Saison konnte der erfahrene Defensivspezialist nur individuell bestreiten. Seine Einwechslung für Moritz Montag nach 60 Minuten war ein erster Schritt zurück in die Wettkampfpraxis. „Eine halbe Stunde war angedacht. Er hat auf seinen Positionen als Rechtsverteidiger und als Innenverteidiger gespielt. Es war für Josh ein gutes Gefühl, nicht nur im Training zu sein, sondern auch mal wieder in einem Pflichtspiel mitzuspielen.“
Was Bitter aber vermutlich ebenfalls weiß: Der Weg zurück zu 100 Prozent oder gar zu einem Stammplatz ist keine Kurzstrecke. Hirsch: „So wie er trainiert, ist er nicht mehr weit weg. Er braucht jetzt auch einen Rhythmus, aber es ist auch schwer, ihm dies zu ermöglichen, wenn die anderen in der Verteidigung eben so gut spielen.“
„ Es gibt auch Mannschaften, die nach einem 4:0 einen Gang zurückschalten und schon an Freitag denken. Das haben wir nicht gemacht, und das fand ich gut.“
Der Erfolg in Dingden war der fünfte Zu-Null-Erfolg in Serie. Hirsch hat das mehr als nur gefreut. „Wichtig war, dass wir keins kassiert haben. Das haben wir in der Meisterschaft geschafft, das wollten wir auch im Pokal unbedingt schaffen. Mir war egal, ob 5:0, 7:0 oder 9:0 – Hauptsache Null“, stellte der Trainer fest. Ganz egal war ihm die eigene Trefferquote aber dann doch nicht: „Ich weiß nicht, ob man gegen einen wirklich ambitionierten Landesligisten neun Tore erwarten kann. Es gibt auch Mannschaften, die nach einem 4:0 einen Gang zurückschalten und schon an Freitag denken. Das haben wir nicht gemacht, und das fand ich gut.“
Mittelstürmer Malek Fakhro sah den klaren Sieg ebenfalls als Stimmungshit: „Wenn du jedes Spiel gewinnst, dann pusht dich das noch mehr, das schweißt das Team zusammen. Die Laune ist überragend. Wir haben Spaß auf dem Platz. Jeder gönnt dem anderen das Tor.“ Schiedsrichter Marten Kaufels gönnte dagegen dem MSV-Stürmer sein Tor nicht. Der Frühstart wurde durch den Unparteiischen zum Fehlstart. „Aus meiner Sicht war das ganz klar kein Abseits“, sagte Fakhro über seinen weggepfiffenen Treffer.
MSV Duisburg: Fakhro mit drei Vorlagen
Die Fehlentscheidung und den Abend ohne Tor konnte der Angreifer mit einem Achselzucken abtun: „Ist ja egal. Wir haben 9:0 gewonnen und die Mannschaft hat stark gespielt. Weiter geht’s.“ Zum Schützenfest hatte Fakhro durchaus beigetragen: „Heute habe ich kein Tor erzielt, aber drei Vorlagen gemacht. Das ist auch nicht so schlecht als Stürmer.“ Es trafen halt andere: Jonas Michelbrink, Patrick Sussek, Jakob Bookjans (jeweils 2), Jan-Simon Symalla, Franko Uzelac und Jihad Boutakhrit.