Duisburg/Oberhausen. Am Samstag treffen Rot-Weiß Oberhausen und der MSV Duisburg in der Fußball-Regionalliga aufeinander. Die Zebras kommen mit Euphorie.
Vermutlich ist es nur eine Petitesse. Oder auch purer Zufall. Und doch Dietmar Hirsch empfand die Schiedsrichter-Ansetzung für das Fußball-Regionalliga-Derby am Samstag (14 Uhr. Stadion Niederrhein) als durchaus erwähnenswert. Ungefragt übrigens. Den vermeintlichen Glücksbringer auf Seiten von Rot-Weiß Oberhausen hat der neue Cheftrainer des MSV Duisburg nämlich bereits ausgemacht. Und der wird weder ein rot-weißes Trikots tragen, noch die blau-weißen Zebrastreifen. Wenn Marcel Benkhoff an der Pfeife ist, haben die Kleeblätter in acht Regionalligaspielen noch keines verloren. Die Bilanz steht bei fünf Siegen und drei Unentschieden.
RWO gegen MSV: Schiedsrichter wohnt in Köln und arbeitet in Düsseldorf
Dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter der Uniklinik Düsseldorf, der in Köln wohnt, aber für seinen Münsterländer Heimatverein Eintracht Ahaus die Spiele der Regionalliga leitet, ist die günstige Oberhausener Bilanz natürlich nicht vorzuwerfen. MSV-Coach Hirsch setzt da, vielleicht auch ein wenig als Motivationsreiz, mehr auf die Wahrscheinlichkeitsrechnung: Je länger eine Serie andauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie reißt.
Letzteres sollte auch für Punktspiele der Zebras im Stadion Niederrhein gelten. Lässt man das FVN-Pokalspiel vom 2. Mai 2017 mal außen vor, dann hat der MSV zuletzt in Oberhausen am 30. November 2008 ein Punktspiel gewonnen. Makiadi, Kouemaha und Adler hießen im Zweitliga-Treffen die Torschützen. MSV-Trainer damals: Peter Neururer. Und auf der RWO-Seite als 21-Jähriger in der Offensive dabei: Moritz Stoppelkamp. Natürlich ist der 37-jährige gebürtige Duisburger beim Kleeblatt fast 16 Jahre später ein Faktor. Etwas mehr als ein Jahr nach seinem Wechsel von der Wedau ins Stadion Niederrhein gibt es erstmals ein Wiedersehen mit dem MSV, für den Stoppelkamp immerhin sechs Jahre unterwegs war.
MSV-Trainer Dietmar Hirsch zollt Moritz Stoppelkamp Respekt
„Für die meisten meiner Spieler und auch für mich sind die Emotionen eher raus, was Moritz Stoppelkamp anbetrifft. Wir haben da keinen großen Bezug“, stellt MSV-Trainer Dietmar Hirsch klar, „aber natürlich wird er sportlich in der Offensive ein Faktor sein, den es zu berücksichtigen gilt. Er ist immer noch topfit und hat allen Respekt für seine Laufbahn verdient.“ Hirsch wird nicht den Fehler machen, den Gegner auf seinen bekanntesten Ex-Profi zu reduzieren. Dafür tritt das Team des neuen RWO-Trainers Sebastian Gunkel derzeit schlicht viel zu variabel auf.
Zuletzt beim strahlenden 5:0 im Wuppertaler Zoostadion spielte Oberhausen mit Dreier- oder Fünferkette in der Defensive, griff den Gegner mit zwei hoch geschobenen Schienenspielern auf der linken und rechten Außenbahn früh an. „Dazu haben wir in der Offensive viele Positionswechsel gesehen“, betont Dietmar Hirsch, „aber Fußball ist halt oft wie Schach mit Action: Man sollte im Kopf dem Gegner immer einen Zug voraus sein.“
6000 Fans werden den MSV Duisburg bei RWO unterstützen
An der nötigen Rückendeckung wird es am Samstag nicht mangeln. Rund 6000 MSV-Fans dürften nicht nur für eine Heimspielatmosphäre sorgen. Die erhoffte Euphorie nach dem bitteren Drittliga-Abstieg ist zurück und wird gespeist durch die beiden Siege in Gütersloh (1:0) und gegen Türkspor Dortmund (5:0). Dazu kann Coach Hirsch personell aus dem Vollen schöpfen. Es spricht derzeit vieles dafür, dass der MSV die RWO-Benkhoff-Serie brechen kann und die eigene Erfolgswelle weiterreiten wird.
Übrigens: Der MSV muss noch auf Abwehrspieler Joshua Bitter und Offensivspieler Jannik Zahmel verletzungsbedingt verzichten. Jonas Michelbrink ist diese Woche wieder ins Teamtraining eingestiegen, dürfte aber für das RWO-Spiel im Mittelfeld kein Thema sein.