Oberhausen. Beim 5:0 in Wuppertal zeigte RWO eine starke Leistung. Das lag laut Stoppelkamp nicht daran, dass der WSV schwach war, sondern RWO stark.

Mit seinen 37 Jahren ist Moritz Stoppelkamp Profi durch und durch, und auch deswegen ließ er nach dem 5:0 „überhaupt keine üble Nachrede“ auf den Wuppertaler SV zu: „Der war nicht so schlecht, wie manche ihn jetzt machen wollen. Wir waren einfach wirklich stark. Wir haben von Anfang an sehr gut, sehr sicher, sehr stark gespielt und deswegen überhaupt nichts zugelassen“, machte er seinen Kleeblättern auch schon Mut für das bevorstehende Derby gegen den Meidericher SV (ohne es zu erwähnen).

Dass ein Wuppertaler Journalist von ihm wissen wollte, ob er denn angesichts seines Alters und der hohen Temperaturen auf dem Platz nicht ans Auswechseln gedacht habe, konterte Stoppelkamp in der ihm eigenen Art.; „Das hatte die Bank mich auch gefragt. Aber ich wollte dem `Schlaxi` doch noch das 5:0 auflegen, was ja auch gelungen ist.“

Stoppelkamp: „Ich wusst, dass er zu spät reagieren würde“

Und er dachte auch kurz zehn Jahre zurück: „Da habe ich für Paderborn den Weitenrekord aufgestellt. Heute war es ja nur halb so lang.“ Stimmt, denn gegen Hannover hatte er einst aus mehr als 82 Metern Entfernung getroffen, am Zoo waren es nur knapp 40: „Wozniak stand gar nicht so weit vor dem Tor, aber der Ball passte. Ich wusste auch, dass er zu spät reagieren würde, die Situation war entsprechend, denn er rechnete nicht mit einem Schuss.“ Profi durch und durch, der „Stoppel“.

Der angesprochene Krystian Wozniak, der einst auch für RWO im Tor stand, verschwand derweil wutentbrannt Richtung Kabine: „So etwas habe ich noch nie erlebt“, schnaubte er, wütend auf seine Mitspieler, die ihn oft genug im sprichwörtlichen Regen stehen gelassen hatten. Sein Oberhausener Kollege hatte dagegen gut lachen: Kevin Kratzsch hatte erst kurz vor Schluss seine einzige Ballberührung im Spiel mit der Hand, als er vereint mit Tanju Öztürk eine halbwegs gefährliche Situation entschärfen musste: „Das war ein wirklich sehr ruhiger Nachmittag für mich“, strahlte der Keeper, und er lobte seine Vorderleute: „Die Abwehr stand sehr gut und hat mir keine Arbeit bereitet.“

Der letzte Sieg in Wuppertal liegt lang, lang zurück

Viele fragten sich, wann RWO zuletzt mal in Wuppertal gewonnen hat, denn in der aktuellen Erinnerung hielten sich nur knappe wie klare Niederlagen und glückliche wie unglückliche Unentschieden die Waage. Die Antwort hatte das für die Bereiche Marketing und Kommunikation zuständige Vorstandsmitglied Maximilian Gregorius, der herausgefunden hatte: „Am vorletzten Spieltag der Saison 2005/2006 haben wir hier mit 2:1 gewonnen.“ Das ist 18 Jahre her, es wurde also mal wieder Zeit.