Duisburg. Der Fußball-Regionalligist MSV Duisburg hat das Training aufgenommen. Das Ziel ist klar: der direkte Wiederaufstieg in die 3. Liga.

Die Mission „Direkter Wiederaufstieg“ hat begonnen. Am Montag um 10 Uhr trafen sich die 19 Kicker im Kader des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg zum ersten Mal in „echt“. Auf der Vereinsanlage an der Westender Straße begann die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Die erste Runde in der neuen, der vierten Klasse ist für das Wochenende vom 23. bis 26. Juli terminiert. Bis dahin will Trainer Dietmar Hirsch „aus einer Ansammlung von Spielern ein Team geformt haben“. Damit begann er gleich am Montag.

Dietmar Hirsch sagte nachher: „Sechs Wochen sind schnell vorbei.“ Und es gibt viel zu tun. Bis dahin will er seine Truppe außerdem auf „Heavy-Metal-Fußball“ eingrooven. Mit anderen Worten: „Immer Vollgas und immer Action.“ So beschreibt es der Trainer. Am Saisonziel lässt er keine Zweifel: „Wir wollen nach oben.“

Dietmar Hirsch gibt nun die Richtung beim MSV vor.
Dietmar Hirsch gibt nun die Richtung beim MSV vor. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der Aufgalopp am Montag glich eher einer Jam-Session. Zwei Stunden übten die Zebras. Erst ein paar Lauftests, dann ein bisschen Passspiel mit dem Ball und danach ein kleiner Testkick. „Ganz locker“, nannte Hirsch das Herzlich-Willkommen-Training. Die eine oder andere taktische Anweisung gab Hirsch dann aber doch mit auf den Weg.

„Hier sind beim Auftakt mehr Fans als in Aachen, wie geil ist das denn.“

Franko Uzelac
Neuzugang des MSV Duisburg

400 Zuschauer sahen dabei zu, wie sich ein Absteiger einstimmte. Von Trauerarbeit keine Spur. Vorfreude vibrierte vom Seitenrand hinüber auf den Platz. Das beeindruckte die Kicker durchaus. Franko Uzelac, der immerhin von Meister Alemannia Aachen kommt, soll zu seinem Trainer gesagt haben: „Hier sind beim Auftakt mehr Fans als in Aachen, wie geil ist das denn.“ So berichtet es Dietmar Hirsch beim Gespräch nach dem ersten Training.

Die Stimmung bei den Zebras ist jedenfalls schon einmal gut.
Die Stimmung bei den Zebras ist jedenfalls schon einmal gut. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Die Fans sahen dann auch, dass Joshua Bitter nach dem Lauftest wieder zurück in die Kabine ging. Bitter arbeitet sich noch an der Knieverletzung ab, die er sich beim 3:5 gegen den VfB Lübeck nach 35 Minuten eingehandelt hatte. Wann er wieder voll einsteigen kann? „Da wage ich keine Prognose“, sagte Bitter am Montag. Es wird also offenbar noch dauern.

Begonnen hatte der Trainingstag mit einer kleinen Ansprache in der Kabine: „Wir haben schon gesagt, was es bedeutet, hier zu spielen. Druck haben wir nicht, aber eine riesige Verantwortung.“ Der MSV ist nicht irgendein Regionalligist. Geschäftsführer Michael Preetz war zur Begrüßung ebenfalls nach Meiderich gefahren. Auch Kaderplaner Chris Schmoldt schaute kurz vorbei. Danach beschäftigte sich Schmoldt damit, die Tinte unter dem Vertrag mit dem neuen Torwart Kevin Kunz trocken zu pusten. Wen man nicht sah, war Branimir Bajic, Leiter Lizenzmannschaft. Als Hirsch über die Arbeit an der Kaderzusammenstellung sprach, nannte er Preetz, Schmoldt und seinen Co-Trainer Marvin Höner als Diskussionspartner. Der Name von „Baja“ fiel nicht. Ebenfalls nicht gesehen wurde MSV-Präsident Ingo Wald.

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Aber es standen ja ohnehin die Kicker im Mittelpunkt. Und sie stellten sich dann auch so auf. Für ein erstes Mannschaftsfoto noch mit Trainingshemden und Trainingshosen ohne Nummern. Eine der am häufigsten gestellten Fragen am Montag war folglich: Wer ist denn der? Bei 14 neuen Leuten und nur fünf Verbliebenen im Kader wunderte das wenig. Inzwischen aber lassen sich die Spieler mit Hilfe der Zahlen identifizieren. Die Trikotnummern des Personals gab der MSV gleich nach dem Training bekannt.

Was man dabei lernt: Gerrit Wegkamp, der als Torjäger die Zebras in die Dritte Liga schießen soll, ist nicht abergläubisch: Der Stürmer wählte die Nummer 13. Die hatte er vor Jahren schon in Lotte und Aalen auf dem Rücken. Alex Hahn bleibt sich treu und trägt wie zu Münsteraner Zeiten die 42.

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Hirsch sagte später über sich, dass er ein nahbarer Trainer sei. Er nehme seine Spieler auch mal in den Arm. Das war nicht nur behauptet. Wenige Minuten vorher hatte man sehen können, wie er seinen Abwehrchef Alex Hahn nach einem kurzen Plausch zum Abschluss des Übungstages kurz drückte.

Was er nicht sagte, aber sich abzeichnet: Der Trainer versteht etwas von Timing. Kaum hatte er seine Spieler nach dem Abschlusskreis in die Kabine verabschiedet, fing es an zu regnen.

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