Monte Carlo. Mercedes-Pilot Nico Rosberg hat den Großen Preis von Monaco gewonnen. Der Wiesbadener setzte sich am Sonntag bei seinem zweiten Formel-1-Sieg vor Weltmeister Sebastian Vettel und dessen Red-Bull-Teamkollege Mark Webber durch.

Selbst drei Safety-Car-Phasen konnten Teufelskerl Nico Rosberg bei seiner beeindruckenden Triumphfahrt nicht stoppen: Der Mercedes-Pilot ist der neue Renn-König von Monaco. 30 Jahre nach dem Sieg seines Vaters Keke gewann Nico Rosberg den spektakulären Glamour-Grand-Prix im Fürstentum an der Côte d'Azur. "Großartig", brüllte Rosberg per Boxenfunk.

Der dreifache Weltmeister Sebastian Vettel machte als Zweiter beim prestigeträchtigsten Formel-1-Rennen am Sonntag den ersten deutschen Doppelerfolg in Monte Carlo perfekt und war der zweite große Gewinner in Monte Carlo. Zugleich baute der Red-Bull-Pilot seinen Vorsprung in der WM-Wertung etwas aus.

Rosberg wie entfesselt

Selbst eine längere Unterbrechung nach einem schweren Unfall und die insgesamt drei Neustarts konnten den wie entfesselt fahrenden Rosberg in seiner Wahlheimat bei der Hatz durch die Häuserschluchten nicht stoppen. Für ihn war es wie für Mercedes seit dem Comeback 2010 erst der zweite Sieg nach seinem Erfolg beim Großen Preis von China im April 2012. Adrian Sutil als Fünfter und Nico Hülkenberg auf Rang zehn vervollständigten das deutsche Traumergebnis.

Mit der Pole-Position hatte der Qualifikations-Champion am Samstag auf dem 3,340 Kilometer langen Stadtkurs die Grundlage für seinen ersten Saisonerfolg geschaffen. Anders als bei den beiden Grand Prix zuvor, bei denen Rosberg ebenfalls ganz vorne gestartet war, machten ihm dieses Mal weder abbauende Reifen noch die drei Neustarts nach Unfällen einen Strich durch die Rechnung.

Maldonado kracht in die Absperrung

Besonders heftig krachte es in der 46. von 78 Runden: Max Chilton hatte den Unfall verschuldet. Sein Marussia-Teamkollege Jules Bianchi raste deshalb in Pastor Maldonado. Der Venezolaner prallte ungebremst in die Absperrung und zerschrottete seinen Williams komplett. Wenigstens konnte Maldonado aus dem Wrack steigen. Die Rennleitung unterbrach das Rennen sofort, um das kaputte Auto bergen und die Strecke säubern zu können. Die Piloten stiegen aus ihren Rennwagen und alle Teams wechselten in der elf Minuten langen Zwangspause außerplanmäßig erneut die Reifen, um für das Finale bestens gerüstet zu sein.

Dann ging es zum zweiten Mal bei diesem zunächst weitgehend ereignislosen, dann aber spektakulären sechsten Saisonlauf hinter dem Safety-Car auf die Strecke. Wieder behielt Rosberg die Ruhe und blieb an der Spitze vor Vettel. Aber damit noch nicht genug: Der Franzose Romain Grosjean löste mit seinem Unfall im 63. Umlauf die dritte Neutralisierung aus - und wieder zeigte Rosberg keine Nerven.

Nach insgesamt 307,140 Kilometer gewann Rosberg (Wiesbaden) mit 3,8 Sekunden vor Vettel (Heppenheim). Vorjahressieger Mark Webber belegte im zweiten Red Bull Rang drei. Lewis Hamilton wurde im zweiten Silberpfeil Vierter.

In der WM-Wertung hat Vettel (107) nun 21 Punkte Vorsprung vor Kimi Räikkönen (86). Der Finne rettete als Zehnter im Lotus trotz eines Unfalls gegen Rennende wenigstens noch einen Punkt. Zweiter großer Verlierer war Fernando Alonso. Der Ferrari-Pilot wurde in Monte Carlos nur Siebter, ist aber weiterhin Gesamtdritter (81). Sutil belegte einen tollen fünften Platz. Der Force-India-Pilot aus Gräfelfing sorgte in der 58. Runde für ein Highlight, als er nach einer tollen Attacke Alonso überholte. Hülkenberg (Emmerich) verpasste als Elfter im Sauber hauchdünn einen Punkt.

Massa wird untersucht

Rosberg hatte seine dritte Pole-Position in Serie nach dem Rennstart problemlos verteidigt. Der 27-Jährige fuhr in seiner Wahlheimat ein beherztes Rennen und kontrollierte das Geschehen lange souverän. Keiner der Konkurrenten kam Rosberg in den engen Häuserschluchten nahe genug, um ihn ernsthaft zu gefährden. Vettel attackierte sofort nach dem Start Hamilton wild, aber der Brite konnte den zweiten Platz verteidigen. Rosberg profitierte vom Duell seiner beiden Verfolger und konnte die Spitzenposition unbedrängt halten. Offensichtlich um seine Reifen nicht zu früh zu ruinieren, ließ es Vettel nach einigen vergeblichen Versuchen etwas ruhiger angehen. Rundenlang fuhren die Top-Six danach mit geringem Abstand bis zum ersten Boxenstopp hintereinander her. Sobald Rosberg das Tempo etwas verschärfte, legten auch die anderen zu.

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Ein heftiger Einschlag von Ferrari-Pilot Felipe Massa in die Leitplanken im 31. Umlauf sorgte dann für den ersten Aufreger. Der Brasilianer konnte sichtlich mitgenommen aus dem Wrack steigen, wurde aber sicherheitshalber im Hospital untersucht. In der Qualifikation am Samstag war Massa an der gleichen Stelle abgeflogen.

Erstmals in dieser Saison musste nach dem Massa-Crash das Safety-Car auf die Strecke. Red Bull schaltete sofort und holte Vettel zum Reifenwechsel. Rosberg schaffte es auf den letzten Drücker auch noch. Aber Hamilton verpasste den Boxenstopp zu diesem Zeitpunkt, verlor so seinen zweiten Rang an Vettel und die Doppelführung der Sternfahrer war dahin. (dpa)

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Formel-1-GP von Monaco