Spa. . Nach dem Crash von Belgien, der böse hätte enden können, ist der Vorsprung des Formel-1-Spitzenreiters geschrumpft. Fernando Alonso prangert die zu großen Risiken an, die die Nachwuchsfahrer gehen würden. „Wir haben einen hohen Preis bezahlt. Ich finde, das Glück schuldet uns etwas“, sagt Alonso.

Der erste Schock ist weg, die Schulter schmerzt zwar noch, aber der Kopf von Fernando Alonso ist wieder klar. Nach dem Horror-Crash zu Beginn des Großen Preises von Belgien, der seinem Ferrari und fast auch ihm zum Verhängnis geworden wäre, sagt der Spitzenreiter der Formel-1-Weltmeisterschaft: „Ich weiß immer noch nicht, wie das passiert ist, aber ich fühle mich so, als ob ein Zug durch mich hindurch gefahren wäre.“

Alonso preist die Sicherheit, er erzählt vom ausgelösten Feuerlöscher, der ihm das Atmen schwer gemacht habe. Und vom defekten Funk, der bei Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali am Kommandostand Panik ausgelöst hat. Dem Unfallverursacher Romain Grosjean, der auch Lewis Hamilton und Sergio Perez mit seiner ungestümen Attacke ins Aus beförderte, vergibt er prinzipiell. Er prangert aber die zu großen Risiken an, die die Nachwuchsfahrer gehen würden – Grosjean bekam für seine fortgesetzten Rüpeleien ein Rennen Sperre aufgebrummt und kommentierte in pathetischem Zynismus, dass ihn das zu einem besseren Fahrer werden lasse. Nach der Erleichterung und der Moralpredigt kommt Alonso zu den sportlichen Folgen des gerade noch mal gut gegangenen Unfalls: „Wir haben einen hohen Preis bezahlt. Ich finde, das Glück schuldet uns etwas. Warten wir einmal ab, was im Rest der Saison passiert.“

Auch interessant

Die WM ist wieder spannend

Die Ereignisse einer Kurve sind es, die im Nu die Weltmeisterschaft wieder spannend gemacht haben, die Fernando Alonsos komfortabel erscheinenden Vorsprung auf 24 Zähler vor Sebastian Vettel haben schmelzen lassen. Vettel hatte diesmal die Fortune, die ihn im Ansinnen auf den WM-Hattrick bisher so oft gefehlt hat, obwohl der Heppenheimer nach dem Chaos-Start zunächst auf Platz zwölf gelegen hatte. Am Ende wurde er Zweiter. Auch ein Beleg dafür, dass der belgische Grand Prix das exakte Spiegelbild einer Achterbahnsaison ist.