Valencia. Der Formel-1-Weltmeister fuhr im Qualifying für den Großen Preis von Europa am Sonntag in seinem Red Bull überlegene Bestzeit. Zweitschnellster war der Brite Lewis Hamilton im McLaren vor Williams-Pilot Pastor Maldonado aus Venezuela. Nico Rosberg belegte im Mercedes den sechsten Platz.
Sebastian Vettel war bei der schnellsten Hafenrundfahrt der Welt nicht zu bremsen. Der Formel-1-Weltmeister fuhr im Qualifying für den Großen Preis von Europa am Sonntag in Valencia in seinem Red Bull eine überlegene Bestzeit. Vettel war bei seiner dritten Pole Position in dieser Saison mehr als drei Zehntelsekunden schneller als WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im McLaren. Damit steht der 24-Jährige in Valencia zum dritten Mal in Folge auf dem ersten Startplatz. Sollte er das Rennen gewinnen, hätte er ebenfalls einen Hattrick auf dem 5,419 Kilometer langen Stadtkurs geschafft.
Vettel erwartet „schwieriges Rennen“
Vettel hat nun beste Chancen, das Sieger-Roulette in der Formel 1 zu beenden und als erster Fahrer den zweiten Saisonerfolg einzufahren. In den ersten sieben Rennen hat es sieben verschiedene Sieger gegeben - ein Novum in der Formel-1-Geschichte. Doch an den Sieg wollte Vettel am Samstag nicht denken. „Das wird ein schwieriges Rennen. Ich möchte keine Prognose abgeben, dafür ist in diesem Jahr schon zu viel passiert“, sagte Vettel. Mit einem Lächeln fügte er hinzu: „Es ist für mich einfacher, einen Tipp für die Fußball-EM abzugeben.“
Nach eigener Aussage sei er trotzdem ein wenig überrascht. Er habe nicht damit gerechnet, ganz vorne zu stehen. „Aber wir haben alles richtig gemacht. Wir haben lange gewartet, dann habe ich diese Zeit hin geknallt“, sagte Vettel, für den es die 33. Pole Position seiner Karriere war. Red Bull habe in Valencia viele neue Teile am Auto, das könnte ein Schlüssel für den Erfolg gewesen sein. „Es ist immer schön, einen Schritt nach vorne zu machen.“ Mit einem Erfolg in Valencia würde Vettel in jedem Fall auch die Führung in der WM-Wertung übernehmen.
Schumacher das deutsche Schlusslicht
Drittschnellster war Williams-Pilot Pastor Maldonado (Venezuela), der Sensationssieger des Rennens in Barcelona. Nico Rosberg belegte im Mercedes den sechsten Platz. „Schade, aber aus Reihe drei sollte im Rennen immer noch was gehen", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Das beurteilt Rosberg ähnlich: „Wichtig ist die Strategie. Es wird sehr, sehr heiß. Da ist einiges drin.“
Nico Hülkenberg landete in seinem Force India auf dem achten Rang. Rekordweltmeister Michael Schumacher kam nicht über den zwölften Platz hinaus. Damit war der Mercedes-Pilot, der in dieser Saison bereits fünfmal ausgefallen ist und erst zwei Punkte auf dem Konto hat, das deutsche Schlusslicht. Denn Timo Glock war wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht am Start. Sollte es dem Marussia-Piloten am Sonntag besser gehen, könnte er mit einer Sondergenehmigung des Automobil-Weltverbandes FIA dennoch am Rennen teilnehmen.
Ein Debakel erlebte Ferrari. Unter den Augen von Firmen-Präsident Luca di Montezemolo scheiterten beide Fahrer schon an der zweiten Qualifikationshürde. Für den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) reichte es nur zum elften Startplatz. Teamkollege Felipe Massa (Brasilien) war zwei Positionen schlechter. In der Ferrari-Box schüttelte Montezemolo nur den Kopf und blickte ratlos auf den Zeitenmonitor. „Vielleicht können wir ja ein paar Zähler holen“, sagte Alonso. (dapd)
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