Barcelona. Sebastian Vettel hat die erste Bestzeit in Barcelona knapp verpasst. Der Formel-1-Weltmeister fuhr im freien Training für den Großen Preis von Spanien am Freitag auf Platz zwei und musste in seinem Red Bull nur McLaren-Pilot Jenson Button den Vortritt lassen.
Sebastian Vettel kam ordentlich ins Schwitzen. Doch am Ende des Tages hatte sich die Arbeit für den Formel-1-Weltmeister gelohnt. Der Red-Bull-Pilot belegte im freien Training für das fünfte Saisonrennen am Sonntag (14.00 Uhr/live bei RTL und Sky) in Barcelona den zweiten Platz.
Den richtigen Durchblick hatte Vettel aber noch nicht. "Wir sind viel gefahren, doch wirklich schlauer ist noch keiner", sagte der 24-Jährige. Für Vettel sind die Reifen das große Thema an diesem Wochenende: "Die über die Zeit zu bringen, wird der Schlüssel sein. Es wird auf jeden Fall eng. Man sieht, dass alle ein bisschen zu kämpfen haben."
Vettel, der als Vorjahressieger nach Barcelona gereist ist, musste bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen von 30 Grad Celsius nur Jenson Button im McLaren den Vortritt lassen. Der Brite war 0,164 Sekunden schneller als Vettel, der die WM-Wertung nach seinem ersten Saisonsieg vor drei Wochen in Bahrain anführt.
Haug: "Ein anstrengender Tag"
Drittschnellster war Mercedes-Pilot Nico Rosberg. Dahinter belegte Buttons Landsmann und Teamkollege Lewis Hamilton vor dem Finnen Kimi Räikkönen im Lotus den vierten Rang. Rekordweltmeister Michael Schumacher landete im zweiten Silberpfeil auf Position acht. Der 43-Jährige steht nach seiner Reifen-Kritik in Barcelona unter besonderer Beobachtung. "Ein anstrengender Tag mit schwierigen Streckenverhältnissen und ein guter Lernprozess für uns", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug.
Force-India-Pilot Nico Hülkenberg belegte den zehnten Platz. Deutsches Schlusslicht war einmal mehr Timo Glock, der im technisch unterlegenen Marussia nicht über Platz 21 hinauskam. Zur Enttäuschung seiner spanischen Landsleute reichte es für Ferrari-Pilot Fernando Alonso bei seinem Heimspiel in der Kombination beider Trainingssitzungen am Freitag nur zum 13. Platz.
Mit seiner Bilanz nach den ersten vier Rennen des Jahres ist Vettel durchaus zufrieden. "Der Sieg war mit Sicherheit gut für uns und hat uns noch mal einen Motivationsschub gegeben." Das Rennen in Bahrain habe deutlich gemacht, dass Red Bull nicht zu weit von der Spitze weg sei, sagte der Weltmeister. Für die Zuschauer sei der Auftakt mit vier verschiedenen Siegern in den ersten vier Rennen recht interessant gewesen.
Schumacher: "Welcher Frust?"
Nach seiner deutlichen Kritik hat Michael Schumacher in der Reifen-Diskussion nun wieder etwas Luft rausgelassen. "Ich wollte eine Diskussion anstoßen, wer welche Rolle in der Formel 1 spielt. Und da glaube ich, dass die Reifen im Moment ein Übergewicht haben", sagte der Rekordweltmeister.
Nach dem Bahrain-Grand-Prix hatte sich das noch anders angehört. Da hatte der Mercedes-Pilot gesagt, dass er den Fahrspaß vermisse, wenn er nur noch 70 Prozent von seinem Limit fahren könne, weil sich alles nur noch ums Reifenschonen drehe. Sogar Teamkollege Nico Rosberg hatte Schumacher da widersprochen.
Laut Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery sei Schumacher einfach nur enttäuscht über seine eigenen Leistungen. Das wies Schumacher in Barcelona aber entschieden zurück. "Frust? Welcher Frust? Ich war mit meinem letzten Rennen sehr zufrieden. Immerhin bin ich von Platz 22 auf Rang zehn nach vorne gefahren", sagte der 43-Jährige. (dapd)