Barcelona. . Formel-1-Boss Bernie Ecclestone macht aus seiner Sympathie für diktatorische Systeme kein Geheimnis. Ob ihn das Beispiel Bahrain nun zum Um- oder wenigstens Nachdenken bringt? Ein Kommentar.
Nein, das gibt’s nicht nur in der Formel 1. Pakte mit diktatorischen Regimes gehen schließlich auch andere Sportverbände ein. Wer erinnert sich nicht noch an den unwürdigen Umgang mit der Tibet-Frage vor den Olympischen Spielen 2008 im chinesischen Peking? Und: Wie viel demokratischer als Bahrain ist denn zum Beispiel Katar, wo Fußballer und Handballer bekanntlich ihre Weltmeisterschaften planen?
Den unfeinen Unterschied macht Formel-1-Boss Bernie Ecclestone: Während es den übrigen Top-Funktionären zumindest mehr oder weniger peinlich zu sein scheint, fragwürdige Gastgeber auszuwählen, macht „Mister E.“ aus seiner Sympathie für diktatorische Systeme nicht einmal ein Geheimnis.
Ob ihn das Beispiel Bahrain nun zum Um- oder wenigstens zum Nachdenken bringt? Das Risiko von Aufständen hatte er in seinen Überlegungen wohl völlig vernachlässigt. Jetzt hat er den Salat. Vielleicht entdeckt er nun ja doch einen Vorteil darin, seinen Zirkus in demokratischen und damit meist auch stabileren Ländern auftreten zu lassen. Auch wenn man besser nicht davon ausgehen sollte, dass Mister Ecclestone gleich so weit gehen könnte, demokratische Verhältnisse in seinem eigenen Laden einführen zu wollen.