Köln (SID) -
Niki Lauda hat sich angesichts der anhaltenden blutigen Unruhen in Bahrain gegen die Ausrichtung des Formel-1-Auftakts am 13. März in dem Königreich am Persischen Golf ausgesprochen. "Nein, das macht keinen Sinn. Wenn Menschen für Demokratie kämpfen, kann man da nicht Formel 1 fahren. Das ist nicht vereinbar", sagte der dreimalige Weltmeister aus Österreich dem Nachrichtensender n-tv. Ihm gehe es darum, ein Zeichen zu setzen. "Es wäre falsch, wenn plötzlich eine Sportveranstaltung in die Proteste hineinplatzt. Der Sport muss sich da raushalten", so der RTL-Experte weiter.
Unterdessen hatten sich die Teamchefs der Formel 1 am Freitag auf den Weg nach Barcelona gemacht. Die so genannte Sporting Group der Teamvereinigung FOTA setzte sich am Abend in der katalanischen Metropole zusammen, um über die vom 3. bis 6. März angesetzten Tests in Bahrain zu beraten. Die Durchführung der Testfahrten gehört zum Zuständigkeitsbereich der FOTA, die entsprechend auch eine Verlegung anordnen kann.
Angesichts der andauernden Präsenz des Militärs im Straßenbild der Hauptstadt Manama ist eine Durchführung des Saison-Auftaktrennens in Bahrain derzeit nur schwer vorstellbar. Die Zeit läuft den Formel-1-Verantwortlichen davon.
Anderer Austragungsort kommt nicht in Frage
Bernie Ecclestone hatte am Donnerstag bereits eine Frist gesetzt: "Wenn sich die Lage bis Mittwoch nicht beruhigt hat, werden wir das Rennen wahrscheinlich absagen müssen", sagte der Formel-1-Boss. Ein anderer Austragungsort käme nicht in Frage. Teile der Logistik sind bereits seit Januar per Schiff unterwegs in den Nahen Osten.
Am Donnerstag hatte es Bernie Ecclestone geschafft, telefonischen Kontakt zu Bahrains Kronprinz herzustellen. "Er weiß auch nicht mehr als du und ich, aber sie beobachten die Angelegenheit sehr genau", berichtete der Brite.
Am gleichen Tag waren in den frühen Morgenstunden drei Menschen erschossen worden, als Polizeieinheiten den zentralen Lulu-Platz in der Hauptstadt Manama geräumt und laut Augenzeugenberichten unvermittelt das Feuer eröffnet hatten. 200 Personen erlitten Verletzungen. Die überwiegend schiitische Bevölkerung des Bahrain begehrt gegen die sunitische Familie von König Hamad ibn Isa Al Chalifa auf, weil sich sich diskriminiert fühlt.