Nürburg. Die Formel 1 soll im Oktober Station in Deutschland machen. Der Nürburgring sticht dabei Hockenheim aus. Zwei weitere Traditionsorte dabei.
Mit einer unerwarteten Ausfahrt auf dem Nürburgring bekommt Sebastian Vettel in der Formel-1-Notsaison doch noch ein Heimspiel. Die Rennserie einigte sich mit den Streckenbetreibern etwas überraschend auf ein Gastspiel am 11. Oktober, das als Großer Preis der Eifel ausgetragen werden soll. Das elfte Saisonrennen wird wohl vor leeren Rängen gefahren werden. Damit kehrt die Königsklasse des Motorsports nach sieben Jahren wieder auf den Nürburgring zurück. Damals siegte Vettel im Red Bull auf dem Weg zu seinem vierten WM-Titel, diesmal wird die Eifel eine der letzten Stationen seiner Abschiedstour bei Ferrari.
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Es ist das 41. Gastspiel der Formel 1 am Fuße der Nürburg. „Das ist ein Stück unserer Identität“, sagte Geschäftsführer Mirco Markfort der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Vor allem der Mythos der Nordschleife machte den Kurs legendär. Auch das italienische Imola wird am 1. November nach langer Pause mit dem Grand Prix der Emilia Romagna sein Comeback in der Rennserie geben. Portimao in Portugal feiert am 25. Oktober sein Debüt als Grand-Prix-Gastgeber. Endgültig abgesagt wurden indes am Freitag die Rennen in den USA, Mexiko, Brasilien und Kanada.
Betreiber konnten sich Formel-1-Antrittsgage zuletzt nicht leisten
Die Betreiber des Nürburgrings hatten sich zuletzt wegen finanzieller Turbulenzen die Antrittsgage für die Formel 1 nicht mehr leisten können. Der deutsche Grand Prix wurde daher nur noch auf dem Hockenheimring ausgetragen. Auch Hockenheim stand aber für dieses Jahr nicht mehr im Rennkalender der Formel 1. Wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie kamen beide deutschen Strecken allerdings wieder ins Gespräch, weil die Rennserie für ihren Notbetrieb auf der Suche nach weiteren tauglichen Kursen in Europa war.
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Während Hockenheim sich nicht mit den Formel-1-Bossen auf einen Deal einigen konnte, kam das Geschäft mit dem Nürburgring zustande. Es handle sich um ein „sehr faires und partnerschaftliches Konstrukt“, sagte Geschäftsführer Markfort. Die Verabredung mit der Formel 1 „impliziert für uns keine roten Zahlen“, fügte er hinzu.
Fans auf den Tribünen sind derzeit nicht eingeplant. Eine Kalkulation mit Zuschauern wäre angesichts der aktuell geltenden Corona-Regeln in Rheinland-Pfalz „betriebswirtschaftlich fragwürdig“, sagte Markfort. Allerdings arbeite man darauf hin, dass dennoch „eine begrenzte Anzahl von Zuschauern das Motorsport-Spektakel live vor Ort verfolgen kann“, teilte der Nürburgring mit.
Der rheinland-pfälzische Sportminister Roger Lewentz zeigte sich zwar erfreut über den Verhandlungserfolg der Organisatoren, erwartet nun aber konkrete Planungen für den Grand Prix. „Diese bleiben auch in Bezug auf die Zuschauer abzuwarten“, ließ der SPD-Politiker übermitteln.
Viermonatige Formel-1-Zwangspause wegen Coronavirus-Pandemie
Mit der Bestätigung weiterer drei Grand Prix kommt die Rennserie ihrem Ziel von 15 bis 18 Grand Prix in diesem Jahr ein ganzes Stück näher. Insgesamt sind nun 13 Rennen fest terminiert. „Wir sind froh, dass wir weiter starke Fortschritte dabei machen, unsere Pläne für die Saison 2020 zu finalisieren“, wurde Formel-1-Chef Chase Carey in einer Mitteilung zitiert.
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Auf die kurzfristige Absage des Saisonauftakts in Melbourne Mitte März war eine fast viermonatige Zwangspause gefolgt. Anfang Juli startete die Formel 1 dann in den Notbetrieb und hat seitdem drei WM-Läufe in Österreich und Ungarn ausgetragen.
Als nächstes folgen zwei Rennen im britischen Silverstone. Zudem sind Auftritte in Barcelona, Spa-Francorchamps, Monza und Mugello sowie Sotschi bereits fest angesetzt. Die Organisatoren in Russland wollen auch Zuschauer zulassen. Beendet werden soll die Saison mit Gastspielen in Bahrain und Abu Dhabi im Dezember. Offen ist noch, ob im November zwei Rennen in Asien veranstaltet werden können. Gehandelt werden Vietnam, China und Malaysia als Austragungsorte. (dpa)